Apple vs Samsung – Absurde Änderungsvorschläge: Dass Apple nicht erst seit Steve Jobs’ vorzeitigem tragischem Ableben mit bizarren Patentklagen versucht, seine marktbeherrschende Position zu halten, dürfte sich selbst im erzkonservativsten, provinziellsten Apple-Fanboy-Lager herumgesprochen haben.
Dass Hybris vor dem Fall kommt, eher noch nicht. Der Streit zwischen Apple und Samsung geht hierbei munter in die nächste Runde.
Jüngst wurde ein Papier bekannt, dass Apple Samsung hat zukommen lassen, in dem Cupertino darlegt, wie die Südkoreaner in Zukunft etwaigen Patentstreitigkeiten aus dem Weg gehen können. Im Expertenpapier legt man explizit dar, in welchen Fällen Samsung beim Design und der Funktionalität abgekupfert habe. Samsung müsste hierbei in Zukunft folgende Punkte beachten:
Bezüglich Smartphones:
- keine schwarze Frontseite
- keine rechteckige Grundform oder Grundform mit abgerundeten Ecken
- Bildschirme, die nicht auf der Vorderseite mittig angebracht sind und über eine Seitenleiste verfügen
- keine horizontalen Lautsprecheröffnungen
- Oberfläche auf der Vorderseite ohne Zierleiste
- keine abgeschrägten Kanten auf der Vorderseite
- keine rechteckige Grundform oder Grundform mit abgerundeten Ecken
- ein kräftiger Rahmen ist erlaubt anstatt einer dünnen Umrahmung auf der Vorderseite
- eine nicht-flache Frontoberfläche
- dicke Seitenansichten
- ein unaufgeräumtes Erscheinungsbild
Dieser Liste entsprechend müsste Samsung seine Tablets dicker machen, ihre Benutzeroberfläche unübersichtlich gestalten, die rechteckige Form beseitigen und flache Oberflächen aufgeben. Zudem sollten die Smartphones nicht länger schwarz sein. Wer weiß: Vielleicht könnte Apple auch versuchen, weiße Smartphones in Beschlag zu nehmen. Wie wär’s dann mit rosa oder himmelblau? Samsung soll auch alle Glasumrandungen weglassen, sodass Apple sie dann für das Kopieren von iPhone 4 belangen könnte. Horizontale Lautsprecheröffnungen sind nicht erlaubt und Rechtecke sind tabu. Aber müssten diese vorgeschlagenen Veränderungen eigentlich nicht alle anderen Smartphones und Tablets betreffen, die in den letzten vier Jahren auf den Markt gekommen sind?
Würde Apple jedoch glauben, dass Samsung allen Veränderungswünschen nachkommt, hätten sie nicht versucht, durch ihre Aktionen den Verkauf des modifizierten Galaxy Tab 10.1N zu verhindern. Dies zeigt aber auch, dass eine Veränderung alleine nicht genug sein wird. Zu hoffen bleibt allerdings, dass das Rechtssystem in die Bresche springen und festlegen wird, wie viele Veränderungen als erforderlich gelten, damit sie einerseits akzeptabel sind und dennoch anderen Herstellern erlaubt, gewisse Veränderungsforderungen auszuschlagen, weil sie sonst jeglicher Konkurrenzfähigkeit im Smartphone-Markt beraubt wären. Würden auch nur die Hälfte jeder der beiden Listen mit Veränderungen von den Smartphone-Herstellern verlangt, könnten wir zurückkehren zu den alten Zeiten des Nokia 3310 und Android so, wie wir es kennen, begraben.
Quelle: The Verge (via androidandme.com)