Am 4. August dieses Jahres wurde die ohnehin umfassende Produktpalette von Apple noch einmal um ein Highlight reicher. Der neue iMac kam auf den Markt und führte damit eine lange Erfolgsgeschichte des Unternehmens aus dem Silicon Valley fort.
Im Verlauf der Jahre erschienen immer wieder Produkte, die technologisch revolutionär waren – denken wir nur an die ersten Auflagen von iPhone und iPad. Umso spannender ist es, die Unternehmensentwicklung infolge der Veröffentlichungen zu beobachten. Lässt sich ein direkter Zusammenhang zwischen neuen Produkten und dem Apple-Aktienkurs herstellen? Wir haben es analysiert.
Einfluss des neuen iMacs auf den Konzern
Intel-Prozessoren der zehnten Generation, mehr RAM und SSD-Speicher, schnellere GPUs von AMD und allgemein bessere Voraussetzung für Arbeit und Unterhaltung. Der neue iMac hat viel zu bieten, was von den eingefleischten Apple-Fans einmal mehr in Form von Absatzzahlen honoriert werden dürfte. Mit einem 27-Zoll-Bildschirm kommt das Produkt vom Design so daher wie die letzte iMac-Generation. Umso wichtiger sind die internen Updates, die das Produkt noch mehr auf die Zukunft im Internet einstimmen. Erst 2021 soll das Modell mit zumindest in Teilen neuem Design erscheinen.
Der Einfluss auf den Aktienkurs von Apple ist derweil nur schwer zu messen. Das liegt am allgemeinen Tief, durch das viele Unternehmen im ersten und zweiten Quartal 2020 gingen. Bereits seit Ende März zeigt der Trend des Kurses konstant nach oben, ehe es Ende Juli einen merklichen Satz nach oben gab. Dieser ist allerdings nicht mit der Veröffentlichung des neuen iMacs, sondern starken Quartalsergebnissen und einem Umsatzplus in Höhe von 11 Prozent geschuldet.
Noch in den Anfangsjahren seiner stolzen Geschichte musste sich Apple 1997 Geld vom Rivalen Microsoft leihen, um die eigene Liquidität sicherzustellen. Ein Jahr später drehte sich das Glück zugunsten von Apple. Verantwortlich dafür war insbesondere die Veröffentlichung des iMac G3, der am 15. August 1998 auf den Markt kam. Es handelte sich um einen Samstag, sodass die Aktienmärkte weltweit geschlossen waren. Doch der Schwung, mit der die Aktie am Montag eröffnete, war stark. Der Preis stieg um einen Schlag auf beeindruckende 3,56 Prozent. Auch wenn der erste Erfolg nicht anhielt, blieb das Produkt bis 2012 im Handel. Im folgenden Monat September 1998 fiel der Aktienkurs von Apple deutlich ab. Bis zu 14 Prozent ging es nach unten, was den Aufwärtstrend des Unternehmens jedoch nicht mehr aufhalten konnte.
2001 folgt der erste iPod der Geschichte
Vor allem für Trader sind Quartalsergebnisse und neue Produkte entscheidend dafür, welche Entscheidung sie auf den Märkten treffen. Jeder, der Apple Aktien kaufen möchte, sollte sich mit neuen Produkten auseinandersetzen. Diese üben oftmals einen ganz unterschiedlichen Einfluss auf die Börsenhändler aus. Deshalb sollten Trader ebenfalls dazu bereit sein, short zu gehen, sprich Aktien zu verkaufen. Während der iMac G3 zu Beginn noch einen positiven Einfluss auf den Kurs darstellte, war das beim iPod 2001 nicht der Fall.
Das Produkt, welches im Verlauf der Jahrzehnte längst Kultstatus erlangte, sorgte mit seiner Veröffentlichung für einen deutlichen Kursabfall von AAPL. Zur Veröffentlichung fiel der Wert um 2,71 Prozent, am Folgetag dann noch einmal um 5,57 Prozent. Glücklicherweise befand sich der Konzern zu diesem Zeitpunkt längst schon wieder auf soliden Beinen, sodass der Negativtrend keine großen Spuren hinterließ. Die anfängliche Skepsis an den Börsen war bei den Verbrauchern schnell Geschichte. Schließlich wurden bis heute insgesamt 20 Modelle des iPods produziert.
Deutlich besser lief es, als 2007 das erste iPhone erschien. Nach der Vorstellung im Januar dauerte es noch fast ein halbes Jahr, ehe es am 29. Juni veröffentlicht wurde. Am Release-Tag stieg die Apple-Aktie direkt um 1,23 Prozent an und kletterte innerhalb des folgenden Monats allein um 16 Prozent. Das zum damaligen Zeitpunkt technisch einzigartige Produkt revolutionierte die Technologie und unser tägliches Leben für immer. Schon im ersten Jahr verkaufte Apple mehr als 13,7 Millionen iPhones.
Zuletzt erschien als große Veränderung das iPhone X, dessen Kaufpreis im Vergleich zu Vorgängermodellen extrem in die Höhe stieg. 1.149 Euro sollte das Smartphone auf einmal in der Basisvariante kosten. Vor der Veröffentlichung am 3. November 2017 entwickelte sich der Aktienpreis nach vorherigem Durchhänger stark nach oben und erreichte schon kurz nach dem Verkauf des iPhone X neue Rekordwerte. Die Euphorie war diesmal unbegründet, da Apple in seinen Verkaufszahlen im vierten Quartal Einbrüche hinnehmen musste.
Apples neue Produkte üben stets einen Einfluss auf die Aktienkurse aus. Manchmal positiver, manchmal negativer Natur – doch die wirklichen Auswirkungen eines Produktes werden meist erst Jahre später offensichtlich.