Januar, Februar (und demnächst wahrscheinlich) März und April: das Samsung Galaxy S5 ist in aller Munde. Wir haben uns erlaubt, die am meisten herbeigesehnten Features des S4-Nachfolgers zu sammeln. Ohne Gewähr, dafür mit dem ein oder anderen Schmunzeln.
Irgendwann wird jemand in einer fernen Zukunft den Oktober 2013 als den Monat mit den meisten Gerüchten, aber den wenigsten Fakten bezeichnen. Was gab es nicht alles zu hören: Android 4.4 Schokoriegel kommt Mitte Oktober, die iPads werden vorgestellt, LGs und Samsungs Smartphones mit flexiblen und/oder gewölbten Display, und und und. Um den Spitzenplatz zanken sich derweil das Nexus 5 und das Samsung Galaxy S5. Hier sind die gesammelten Werke der Fantasie:
CPU/Prozessor
Zwei Varianten des Galaxy S5 soll es geben, eine besser als die andere. Variante 1: die Snapdragon 800 CPU kommt zum Einsatz, so wie in allen derzeitigen High-End-Smartphones wie dem Note 3, dem G2. Variante 2: ein Samsung-eigener Exynos 6 Octa-Core mit acht Kernen und 64-bit Unterstützung. Wird zwar völlig überdimensioniert sein, dafür klingen 64-bit und Achtkern besser als Quadcore. Wenn Apples A7-CPU schon 64-bit bietet, muss Samsung das übertrumpfen. Der Exynos-Prozessor hätte aber den (tatsächlichen) Vorteil eines wesentlich niedrigeren Energieverbrauchs, was sich in einer real steigenden Akkulaufzeit bemerkbar machen würde. Das klingt aber nicht so gut. Schließlich lobt ja auch niemand den niedrigeren Benzinverbrauch beim Porsche 911.
Display (FullHD mit 3D-Features?)
FullHD scheint ein natürliches Limit bei einer begrenzten Displaygröße zu sein, alles andere macht selbst in der Gerüchte-Küche nur wenig Sinn. SmartStay und AlwaysOn gibt es ja bereits, die Pixeldichte ist auch stetig nach oben getrieben worden.Was liegt da näher, als die nächste Grenze zu überschreiten? Wie wäre es mit 3D ohne dämliche Nerd-Brille wie etwa Google Glass?
Mehr Megapixel…mehr gut…
13 Megapixel klingen doch arg mickrig angesichts der 20,7 MP beim Xperia Z1 oder der 41-Megapixel-Schleuder Nokia Lumia 1020. Und das Oppo N1 mit frei beweglichem Objektiv lassen wir noch ganz außen vor. 16 Megapixel sind das schon fast ein konservativer Wunsch. Ein optischer Bildschirmstabilisator und der ISOCELL CMOS-Sensor müssen her. Das wären zugegeben auch recht vernünftige Wünsche, denn eine hohe Pixelzahl garantiert bei einem kleinen CMOS-Sensor wie er in Smartphone-Kameras zum Einsatz kommen muss, keine guten Bilder. Das hat sich also bereits in der Gerüchte-Küche herumgesprochen. Also doch nicht mehr Pixel, mehr gut?
Full Metal Jacket
Plastik bzw. Polycarbonat geniesst keinen guten Ruf und kein gutes Standing. Das iPhone 5C verkauft sich etwa deutlich schlechter als erwartet. Und das HTC One oder das Xperia Z1 haben ein Metallgehäuse, die fantastisch verarbeitet sind. Der wahre Grund, weshalb die Verkaufszahlen des Galaxy S4 sinken, ist dass das Plastikgehäuse Mist ist. Es hat nichts mit der wachsenden Konkurrenz zu tun, dass etwa dem Käufer jetzt schlicht und ergreifend wesentlich mehr brauchbare Alternativen zur Verfügung stehen. Polycarbonat ist per se Mist: Da werden zwar Einzelfälle hochstilisiert und nicht berücksichtigt, dass bei 20 Millionen und mehr eine gewisse Qualitätsschwankung dabei sein muss, aber egal: Plastik schlecht, Metall gut. Smartphone-Besitzer sind archaische Wesen, also schnell zurück in die Eisenzeit. Die Gefahr lauert an jeder U-Bahn-Ecke.
3 GB RAM (mindestens!)
3 GB RAM sind eine ausgemachte Hausnummer, das Note 3 gab schließlich den Trend vor. Die drei GB müssen aber schlanker ausfallen, damit der Akku und die Kamera-Linse noch gut in das dünne Gesamtkonzept passen. Also: mindestens 3 GB Ultra-Slim RAM. Was das ist? Keine Ahnung!
Mehr Akku bedeutet mehr Ausdauer
Nicht, dass man bei Samsung problemlos den Akku tauschen kann, und so für 20 Euro die Batterielaufzeit verdoppelt. Lieber zahlen wir 100 Euro und mehr für ein paar Prozent Zugewinn ohne lästigen Akkuwechsel. Die 10 Sekunden können wir viel sinnvoller investieren. Zum Beispiel, in dem wir nachsehen, ob es schon Infos zum Galaxy S6 gibt. Aber auch so muss das Galaxy S5 die größte Akkukapazität haben. Wie wäre es mit mindestens 3500 mAh? Immerhin 300 mAh mehr als das wesentlich größere Note 3? Klingt zu mickrig? Habt ihr an den energiesparenden Exynos-Chip gedacht, der die Leistungsaufnahme um 50% senkt? Okay: der Akku hat eine Kapazität von 4000 mAh. Das muss doch jetzt ein halbes Jahr reichen?
Neues TouchWiz, Stock Android-Edition und Tizen
Warum entscheiden, wenn man auch Alles haben kann? Eben, dämliche Limitierungen. Das Galaxy S5 räumt mit sämtlichen Restriktionen auf. Neben einer neuen TouchWiz-Variante (Codename: Gravity UX) gibt es von Hause aus Multiboot und ihr könnt wahlweise auch eine Android 4.4-Variante ohne TouchWiz und Samsung-Apps starten. Quasi-Smartwagen ohne Bremse und unnötigen Komfort, dafür mit extrem guten Benchmark-Ergebnissen, ohne dass Samsung manipulieren muss. Also Bonbon gibt es für alle Wagemutigen Tizen-OS. Steckt zwar noch in den Kinderschuhen und ihr werdet dreist als kostenlose Beta-Tester eingesetzt, aber das macht doch nichts.
Technische Daten Samsung Galaxy S5
- Snapdragon 800 CPU mit 2,47 GHz oder 64-bit Exynos CPU mit 2,1 Ghz
- Aluminium-Rahmen mit Titanlegierung, Leichtmetall-Felgen
- 5,2 Zoll Full-HD 3D-Display
- 3 GB Ultra-Slim RAM
- 32/64/128 GB interner Speicher mit microSD-Kartenslot
- 16 Megapixel Hauptkamera mit ISOCELL-CMOS und optischem Bildstabilisator, 8 MP Frontkamera (einfach, weil die sonst keiner hat)
- 4K-Videoaufnahme
- Induktives Laden mit magnetischer Teilchen-Beschleunigung
- 4000 mAh Lithium-Ionen Akku
- TouchWiz Gravity UX | Android 4.4 Stock | Tizen-OS