Wie erwartet hat Google seinem kleinen Smartphone und Tablet Assistenten ein Update verpasst: größte Neuerung ist dabei das bereits Anfang der Woche im Netz aufgetauchte Google Now Widget. Dieses Lässt sich ab Android 4.2 auch auf dem Sperrbildschirm platzieren. Weitere Änderungen betreffen die Filmempfehlungen, zum Beispiel werden nun auch Wertungen von Rotten Tomatos eingeblendet. Ob das auch hierzulande funktioniert wird nicht vermerkt. Außerdem soll noch ein Musik Knopf hinzugekommen sein, dieser begelückt aber nur amerikanische Nutzer.
Für mich bleibt Google Now auch knapp ein Dreiviertel Jahr nach Veröffentlichung fast völlig Nutzlos. Denn hierzulande taugt es zu kaum mehr als der Wettervorhersage. Alle anderen Funktionen gab es auch vorher schon. Google Now ist und bleibt noch weit entfernt von einem Smartphone Assistenten. Was google seinerzeit als große Innovation angekündigt hatte entpuppt sich als Augenwischerei. Nicht einmal einfachste aber praktische Dinge wie das Stellen des Weckers oder das Eintragen eines Termins sind möglich. Entgegen aller Behauptungen der Bloggergemeinde aus dem November letzten November, wurde keineswegs der Funktionsumfang erweitert. Nichteinmal die semantische Suche wurde vollständig integriert. Ein Verwirrspiel bleiben die Einstellungen. Dort lassen sich Funktionen für die Flugsuche oder auch zum Verfolgen von Lieblingssportvereinen einschalten, doch wirkliche Ergebnisse liefern diese nicht.
Einzig die vorrausschauende Navigation zur Arbeit oder nach Hause ist für den Einen oder Anderen praktisch. Wer aber Bus und Straßenbahn angewiesen ist kann auch diese vergessen.
Weniger tragisch aber trotzdem bemerkenswert ist der Fakt, dass Google Now optisch kein bisschen in das restliche Android System integriert ist. Peinlich wird es langsam was die Widgets angeht, denn mit dem Google Now Widget reiht sich noch ein weiteres Widget in die lange Liste der völlig unterschiedlich designten Info-Lieferanten. Beinahe jedes Google Widget verwendet ein anderes Layout und andere Maße. Es ist wirklich schwierig zu einander passende Widgets zu finden. Legt man ein paasr dieser Widgets auf einen Schirm, sieht es aus als wäre Android von Praktikanten gestaltet worden, die völlig unabhängig voneinander arbeiteteten und am Ende alles irgendwie zusammengewürfelt wurde.
Auch wenn Google in Sachen Optik seit Ice Cream Sandwich viel verbessert hat gilt immer noch: von Software Design versteht der Software Riese immer noch nicht viel. Wer himmelhoch jauchzend die Nexus-Fahne hochhält und auf die UI-Anpassungen wie TouchWiz und Sense schimpft, der sollte mal einen genauen Blick auf das laienhafte Machwerk aus Mountain View werfen.