Am gestrigen Abend unserer Zeit präsentierte Apple den Nachfolger des iPhone5 und das iPhone5C. Die meisten im Vorfeld kursierenden Gerüchte bewahrheiteten sich. Was das iPhone 5S genau können soll, wollen wir in diesem Artikel ausleuchten.
Eines steht schon mal fest: Apple bleibt seiner Linie treu und setzt weiterhin auf relativ kleine Smartphones zu einem relativ hohen Preis. Wen das nicht abschreckt, dürfte sich aber über das iPhone 5S besonders freuen. Denn in der Summe stecken mehr Neuheiten in dem Gerät als je zuvor. iOS7 wurde bereits vor einigen Monaten vorgestellt und seither in einer Reihe von Beta-Tests verbessert. Zusätzlich erhält das iPhone 5S zahlreiche und, zumindest auf dem ersten Blick, nützliche Hardwareverbesserungen.
Was kann die neue iSight Kamera
Hier hat sich einiges getan, obwohl man die Anzahl der Megapixel nicht erhöht hat. Dabei folgt man der Idee von HTC, dass Smartphone Kameras nicht unbedingt aller hächste Auflösungen bieten müssen, sondern einfach besser funktionieren, wenn man die Größe der einzelnen Pixel auf dem Sensor erhöht. Mit 1.5 Mikrometer erreicht man nicht ganz die Größe eines Pixels einer HTC UltraPixel-Kamera (2 Mikrometer), im Gegensatz zu den Taiwanern musste man die Pixelzahl aber nicht halbieren. Der 8 Megapixelsensor arbeitet mit 5 Linsen und einer 2.2f-Blende zusammen. Eine weitere interessante Neuerung ist die Dual-LED, welche nicht nur heller ist, sondern auch kaltes und warmes Licht ausstrahlt. In der Praxis soll der Weißabgleich dadurch verbessert werden, Zombie-Gesichter könnten also Geschichte sein.
Die iSight Kamera wurde auch softwareseitig verbessert. Hält man den Auslöser gedrückt, schießt das iPhone 5S bis zu 10 Bilder die Sekunde. Danach wählt die Software aus der Masse von Bildern das Beste aus. Auch neu: die iSight-Kamera kann nun Zeitlupen-Aufnahmen mit 120Fps bewältigen, und das immerhin in HD Qualität (720p). Ein Beispiel um sich das besser vorstellen zu können: das ist die HD-Auflösung, welche die öffentlich rechtlichen Sender in Deutschland ausstrahlen. Fazit zur Kamera: Die Funktionen hat man so oder so ähnlich schon mal irgendwo gesehen, aber nicht in dieser Konzentration und Qualität.
Mehr Gaming Power durch 64bit
Was natürlich klar war, ist, dass man mal wieder den Prozessor verbessert. Dieser soll insgesamt doppelt so leistungsfähig sein wie beim Vorgänger. Der Apple A7 setzt erstmals auf eine 64Bit-Architektur und wird von einem Motion-Co-Prozessor unterstützt. Dieser soll der Haupt-CPU die Verarbeitung der Daten der Bewegungssensoren abnehmen. Epic Games demosntriert mit Infinity Blade 3 eindrucksvoll zu was das iPhone 5S dank Open GL ES 3-Unterstützung im Stande sein wird. Genauere Daten beszüglich der Kerne und Taktfrequenzen nannte man nicht, man wird aber leistungstechnisch wohl mindestens auf dem Stand aktueller Android-Smartphones sein.
Auch wenn das LTE-Netz in Deutschland zu wünschen übrig lässt, dass das Iphone 5S nun LTE-Frequenzen aller deutschen Provider unterstützt, ist eine gute Nachricht. Bislang war man auf das Telekom-Netz beschränkt.
Fingerabdruck-Sensor soll für mehr Sicherheit und Komfort sorgen
Fingerabdrücke hat man bislang im Zusammenhang mit Smartphones immer nur negativ gesehen, keiner mag die Fettfinger auf dem Smartphone-Glas. Nun will man diese aber praktisch nutzen. Der bekannte Homebutton wird umgerüstet und ist fortan von einem metallischen Ring umgeben. Der eingebaute Sensor soll erkennen welcher Mensch das Smartphone entsperren möchte und soll nur antrainierten Fingern den Zugang gewähren. Das kennen wir bereits so ähnlich vom Motorola Atrix. Das Ganze soll aber ziemlich schnell und aus verschiedenen Winkeln funktionieren. Die benötigten Fingerabdrücke sollen aber im Gerät gespeichert und auf keinen Server transferiert werden. Da wir aber wissen, dass der NSA direkten Zugriff auf sämtliche iOS-Smartphones hat, darf man davon ausgehen, dass amerikanische Behörden ihren Pool an Fingerabdrücken um einige Millionen erweitern werden können. Was auch zu Bedenken gibt: iPhones sind in den USA beliebtes Diebesgut, was die Brutalität solcher Raubüberfälle erhöhen könnte. Vielleicht wäre es praktisch gewesen, man hätte den Sensor um eine Puls-Erkennung erweitert.
Fazit: Das iPhone 5S dürfte für Fans einer Offenbarung gleichkommen. Apple krämpelt nicht nur iOS um, sondern erweitert das iPhone 5S um einige praktische Funktionen. Wer iPhones bislang auf Grund des kleinen Displays mied, der wird das auch in Zukunft tun, denn das 4 Zoll Display wurde nicht geändert. Auch die Auflösung blieb die selbe. Dass das iPhone als beliebtes Frauenhandy bekannt ist, scheint auch Apple zu wissen, denn die dritte und goldene Variante wird wohl eben jene Zielgruppe besonders ansprechen.