Morgen werden wir wissen, ob das LG G4 günstiger zu haben ist als das Galaxy S6 – zumindest die Grundvariante, so die aktuelle Gerüchtelage, soll bei LG billiger sein als das entsprechende Topmodell aus dem Hause Samsung. Ob sich allein über den Preis Marktanteile gewinnen lassen, steht allerdings auf einem ganz anderen Blatt Papier.
So wurde die Grundversion des LG G4 bei diversen Online-Händler am Wochenende zwischen 679 und 689 Euro gelistet, während das Samsung Galaxy S6 bei 699 Euro lag. Beim Branchen-Primus Amazon ist aktuell nur das Galaxy S6 gelistet, für das LG G4 finden sich nur Angebote für günstige Cases und Hüllen. Das besondere Feature, das sicher nicht nur Erdkunde-Lehrer ansprechen wird, ist ja die Rückseite in Leder, die bei der Grundvariante entfällt. Diese Premium-Version des LG G4 wurde für knapp 730 Euro gesichtet.
LG G4 vs Galaxy S6 – entschieden, bevor es losgeht
Zunächst einmal: eine Aussage bezüglich der endgültigen und tatsächlichen Preise treffen zu wollen, ist über einen kurzen Preisvergleich (und das ist keine „Recherche“) ein wenig gewagt. Gehen wir aber für einen Moment davon aus, dass die Vorhersage eintrifft und die Basisvariante des neuen LG-Flaggschiffes tatsächlich günstiger ist, als das Galaxy S6. Würde sich die breite Masse tatsächlich gegen ein Samsung-Smartphone entscheiden, nur weil das Konkurrenzprodukt 10, 20 Euro billiger zu haben ist? Wohle eher nicht.
Allein die Tatsache, dass Galaxy S6 und Galaxy S6 Edge mittlerweile im deutschen TV rauf und runter beworben werden, lässt arge Zweifel aufkommen, ob LG überhaupt nur in Schlagdistanz zu Samsung kommen kann. HTC kann ein Lied davon singen wie es ist, Jahr für Jahr gegen die Südkoreaner antreten und den Kürzeren ziehen zu müssen. Zumindest was die Verkaufszahlen angeht.
Bedenkt man noch, dass die beiden Samsung-Flaggschiffe In Punkto Design und Features den Nerv der Zeit getroffen haben, sieht das LG G4 aus meiner Sicht wie der geborene Verlierer aus. Sicher richtig ist, dass LG seinem Schützling viel Technik mit auf den Weg gegeben hat, etwa eine sehr lichtstarke Kamera.
Die Erfahrung zeigt aber auch, dass Features und Ausstattung allein keine entscheidenden Kriterien darstellen, sonst würde Apple nicht einmal ein Drittel seiner jährlichen iPhone-Produktion absetzen. Wohlgemerkt, das schreibe ich als hochzufriedener iPhone 6-Besitzer. Ähnlich wie bei teuren Luxus-Autos entscheidet ein vages Gefühl der subjektiven Zufriedenheit über den Erfolg eines Produktes.
Nach einer kurzen Durststrecke mit dem Galaxy S4 und S5 werden das Galaxy S6 und S6 Edge den Vorsprung gegenüber der Android-Konkurrenz wieder vergrößern. Vielleicht ist ja die „Saure Gurken-Zeit“ dieses Jahr früher ausgebrochen als üblich (jetzt wo die Bayern bereits Meister sind) und es gibt nicht mehr so viel Spannendes zu erzählen, aber hier handelt es sich um einen David gegen Goliath-Fall, nur das David absolut gar keine Chance hat und froh wäre, wenn er mit ein paar Knochenbrüchen davonkommt. Der Kampf um den Smartphone-Thron wird weiterhin „Apple vs Samsung“ und nicht „LG G4 vs Galaxy S6“ lauten.