Mit dem ab Februar in Deutschland erhältlichem Motorola Moto X hat sich Google Konkurrenz ins eigene Haus geholt–Moto X oder Nexus 5 ? Wir haben uns der Gretchenfrage angenommen um potenziellen Käufern die Entscheidung zu erleichtern.
Es mag für Außenstehende, die jetzt erst vom Moto X gehört haben verblüffen, aber das Moto X ist tatsächlich das ältere Smartphone, auch wenn es bei uns noch gar nicht erhältlich ist. In der Heimat USA wurde es bereits am 1. August 2013 der Öffentlichkeit präsentiert. Das Nexus 5 dagegen konnte man weltweit ab dem 31. Oktober bestellen.
Nicht nur deswegen ist in Bezug auf die Hardware das Rennen nüchtern betrachtet gelaufen: das Nexus 5 hat als Sahnestück ein FullHD-Display, welches wesentlich höher auflöst als das 720p-Display des Moto X. Bei der Darstellung greift Motorola auf die AMOLED-Technik zurück, die für eine farbenfrohe und kräftige Farbdarstellung und tiefstes Schwarz sorgt. Beim Nexus 5 ist ein IPS-Panel verbaut, das mit seinem Kontrast punktet und eine neutralere Farbdarstellung aufweist. Wer ein Galaxy S-Smartphone in der Vergangenheit genutzt hat, könnte eventuell trotz der nominell schlechteren Technik das Moto X-Display bevorzugen.
Das Moto X ist der kleine, aber fettere Cousin des Nexus 5…
Den größten Unterschied in Bezug auf die Hardware gibt es beim Prozessor: beim Moto X kommt ein mittlerweile etwas älterer Snapdragon S4 Pro zum Einsatz, während das Nexus 5 noch mit der derzeitigen technologischen Speerspitze in Sachen Prozessor ausgestattet ist. Ein Nachfolger für die Snapdragon 800 in Form einer aufgebohrten Snapdragon 805 ist aber bereits angekündigt und kommt bis Mitte des Jahres auf den Markt. Im Alltag läuft auf beiden Systemen Android 4.4 flüssig und ohne nennenswerte Ruckler –außer bei sehr vielen installierten Apps gönnen sich die beiden Smartphones eine kleine Verschnaufpause. Das ist aber nicht weiter tragisch.
In Bezug auf die Kamera könnte sich das Moto X als valide Alternative erweisen, nicht nur weil die Auflösung nominell höher ist (10 Megapixel statt 8). Interessant ist etwa die Quick Capture-Funktion (siehe Video) : Es genügt zweimal kurz das Moto X zu schütteln – und schon ist das Smartphone aufnahmebereit. Von der Nexus 5-Kamera waren wir insgesamt ein wenig enttäuscht. Man muss sich aber im Klaren darüber sein, dass beide Smartphone nicht erste Wahl für anspruchsvollere Handy-Fotografen sind.
[embedvideo id=“_86n7r_XxkY“ website=“youtube“]
…dafür hat das Moto X die interessanteren Software-Feature!
Die erwähnte Quick Capture-Funktion ist Teil des erweiterten Bedienungskonzepts, das das Moto X in dieser Hinsicht ziemlich einmalig macht. Das Moto X reagiert jederzeit auf Sprachbefehle, selbst bei gesperrtem Bildschirm. Auf diesem werden übrigens ähnlich wie beim Galaxy S4 oder Note 3 laufend Mitteilungen über eingegangene Emails, verpasste Anrufe etc. angezeigt.
Die weiteren Eckdaten sind ähnlich: der Akku ist beim Nexus 5 minimal größer, muss aber ein größeres Display beleuchten. Beide Smartphones sind bei durchschnittlich starker Nutzung auf einen typischen Tag zugeschnitten,. Wer die zahlreichen Google-Synchornsiationsdienste ausschaltet, kann die Akkulaufzeit mitunter entscheidend verlängern. Vor allem die Google Now-Suche saugt mächtig am Akku. Wir sind gespannt darauf, wie sich die always on-Sprachsterung (auch bei gesperrtem Display) auf den Akkuverbrauch beim Moto X auswirkt.
Wenn Hardware und Performance wichtiger ist, sollte man dem Nexus 5 den Vorzug geben, was nicht zuletzt auch dem Preis geschuldet ist. Für 399 EURO erhält man die 32 GB-Version des Nexus 5, beim Moto X sind zu diesem Preis nur 16 GB Speicher mit an Board. Für die heutige Zeit fast ein bisschen zu wenig, daher spendiert Motorola jedem Käufer zusätzliche 50 GB Speicher auf Google Drive. Wohlgemerkt zusätzlich zu den 15 GB, die jedem User (also auch Nexus 5-Besitzern) zur Verfügung stehen. Leider ist das Angebot auf zwei Jahre limitiert und muss innerhalb 30 Tage nach erstmaliger Aktivierung des Moto X eingelöst werden.
Wer nach Software – Features Ausschau hält, dürfte mit dem Moto X glücklicher werden. Sollte der Personalisierungsdienst Moto Maker irgendwann auch in Deutschland angeboten werden, hätte das Motorola-Smartphone ein weiteres Alleinstellungsmerkmal vorzuweisen. Mit Moto Maker lässt sich das Moto X optisch (etwa die Farbe oder das Backcover) und auch in Punkto Ausstattung (mehr RAM) den eigenen Wünschen anpassen – vorerst aber nur in Nordamerika!
Wie würdet ihr die Gretchenfrage beantworten? Eher das technisch bessere Nexus 5 oder das Moto X mit seinen Features?
Motorola Moto X |
Nexus 5 |
|
---|---|---|
SYSTEM |
|
|
DISPLAY |
|
|
CPU/GPU |
|
|
ARBEITSSPEICHER |
|
|
INTERNER SPEICHER |
|
|
KONNEKTIVITÄT |
|
|
KAMERA |
|
|
AKKU |
|
|
ABMESSUNGEN | 129,3 x 65,3 x 10,4 mm | 137,4 x 69.17 x 8,59 mm |
GEWICHT | 130 g | 130g |
PREIS |
Moto X Infos |
Nexus 5 kaufen |