Das ist es also – bestellt und pünktlich geliefert trifft das Nexus 5 in der schwarzen 32 GB-Variante bei uns ein. Wir wollen gleich unsere ersten Eindrücke, Bilder und ein Unboxing-Video mit euch teilen.
Gleich letzten Donnerstag um 19.00 Uhr bestellt, trifft das Nexus 5 hier in München ein, nachdem ich die letzten Tage den Weg aus den Niederlanden über Eindhoven, Hagen, Frankfurt und Nürnberg hierher verfolgt habe. Durch den Feiertag und das Wochenende hat man sich bei Google einen denkbar (un-)günstigen Zeitpunkt ausgesucht: ungünstig für Ungeduldige, praktisch für Google, weil man etwaige Verzögerungen auf diese Umstände hätte zurückführen können. Wie dem auch sei – diesmal ist alles gut gegangen, im Gegensatz zur letztjährigen Nexus 4 Bestellung, die im Sand verlief und auf den überlasteten Servern abgebrochen wurde.
Nexus 5 Hands On Video
Ohne viel Firlefanz und Schnickschnack kommt unser Nexus 5 Unboxing Video daher. Wir zeigen euch das Nexus 5 in Natura, ihr könnt einen ersten Blick auf Android 4.4 in Aktion werfen. Darüber hinaus machen wir einen Größen- und Displayvergleich mit dem (Vor-)Vorgänger Galaxy Nexus sowie dem Note 3, auch um eine bessere Vorstellung über die Dimensionen des 4,95 Zoll-Smartphones zu bekommen. Ein wenig erstaunt bin dann doch, dass Android 4.4 nach wie vor recht dunkel gehalten ist– die bunten Hintergrundbilder, die in den vergangenen Tagen die Runde machten, täuschen da ein wenig. Android 4.4 erinnert doch viel stärker als ursprünglich erwartet an seine Vorgänger – für mich persönlich ein wenig enttäuschend. Des Einen Leid, des anderen Freud‘ –viele werden das gerade eher als Pluspunkt verzeichnen…
Ein ganz unreflektierter erster Eindruck: das Display gefällt mir am Nexus 5 am Besten: schön groß, hell, sehr kontrastreich und blickwinkelstabil. Äußerlich dagegen wirkt es auf mich ein wenig bieder. Die sehr dunkle Optik, im Dunkeln auf einer schwarzen Fläche geht es nahezu unter, sagt mir nicht zu. Zudem ist der schwarze Body ein extremer Fettfinger-Magnet: schaut euch die Bilder an, da hatte ich das Nexus 5 gerade eine Minute in der Hand. Gleich nach dem ersten WLAN-Kontakt gab es ein recht umfangreiches Update (über 100 MB)– die Installation dauerte auch mehrere Minuten und danach mussten alle Einstellungen nochmals eingegeben werden.
Zur Google Now Sprachsuche: das Smartphone reagiert auf „OK Google“, wenn die Sprachsuche auf US-Amerikanisch gestellt wurde. Es funktioniert im Gegensatz zur Motorola-Anpassung nur, wenn man sich auf einem Homescreen befindet. Vorteil: es setzt keinen speziellen Prozessor voraus und funktioniert daher auf jedem Smartphone mit neuem Launcher. Leider eben nur auf Englisch.
Zum Dialer: Der Dialer verwendet tasächlich Daten aus dem Internet, aber nur dann wenn eine unbekannte Nummer einer Firma anruft. Ruft euch etwa eure Autowerkstatt an, wird der Name und eventuell ein Bild angezeigt, auch wenn die Nummer nicht im Adressbuch gespeichert ist. Das Handy bezieht die daten dabei von Google Maps.
Guter, aber ernüchternder erster Eindruck
Das Nexus 5 macht insgesamt einen guten Eindruck, auch wenn sich im Vergleich zum Vorgänger nicht so viel getan hat und es in mancherlei Hinsicht sogar einen Rückschritt zu verzeichnen gibt: es ist leichter etwa als das LG G2 und das Nexus 4, hält sich im Vergleich anfangs auch leichter, weil die Bedienungstasten ganz traditionell an der Seite angelegt sind und nicht wie bei der Ausführung der Südkoreaner auf der Rückseite unterhalb der Kamera-Linse. Das Display ist sehr scharf und kontrastreich und zählt sicher zu den Highlights, auch wenn es allem Anschein nach nicht ganz mit dem des LG G2 oder des Note 3 mithalten kann – das ist aber ein ganz subjektiver erster Eindruck aus dem Bauch heraus!
Optisch und von den Materialien her finde ich es weniger gelungen: das Nexus 4 ist aus meiner Sicht mit der verglasten Rückseite wesentlich mutiger und ansprechender, die schwarze Rückseite des Nexus 5 tendiert doch ziemlich zu Fettfingern. Wenn ihr wie ich da sehr penibel seid, dann wird euch das sicher auch negativ auffallen.
Zur Performance haben wir bereits einen gesonderten Artikel veröffentlicht, der zeigt, dass zumindest von den synthetischen Benchmarks her das Nexus 5 nicht der erwartete große Wurf ist.
Nexus 5 Benchmarks
Im Alltag gestaltet sich das nicht ganz so dramatisch, wie sich die Situation in den Ergebnissen darstellt. Wie bei anderen Snapdragon 800-Smartphones laufen Apps und Games flüssig und ohne Hänger. Trotzdem gönnt sich das Nexus 5 noch die ein oder andere Pause, gerade wenn der App-Drawer erstmals alle App-Verknüpfungen laden muss, darf der User nicht allzu ungeduldig sein. Wobei anzumerken ist, dass auf dem Nexus 5 ca. 160 Apps installiert sind. Andererseits trifft dieses Problem bei anderen Smartphones wirr dem HTC One oder dem Xperia Z1 mit der gleichen App-Anzahl nicht auf.
Ernüchternd finde ich den Funktionsumfang von Android 4.4, worauf wir in den nächsten Tagen sicher detaillierter eingehen werden. Wer den Minimalismus gutheißen mag, von mir aus gerne. Wer aber lieber auf die ganze „Bloatware“ von HTC, Samsung und LG steht, der findet das Nexus 5 furchtbar spartanisch und schlecht ausgestattet.
Nexus 5 Technische Daten / Facts
- Display: 4.95-Zoll mit einer Auflösung von 1920×1080 Pixel (445 ppi) Corning Gorilla Glass 3
- OS: Android 4.4 KitKat
- CPU/Chipsatz: 2.3GHz quad-core Qualcomm Snapdragon 800 Prozessor
- 2 GB RAM
- 16 GB bzw. 32 GB interner Speicher (nickt erweiterbar)
- Kameras: 8 MP // 1.3MP mit optischem Bildstabilisator OIS
- microUSB, SlimPort, 3.5 mm Audio, Dual-Mikro,
- Gewicht: 130 g
- Maße: 69.17 x 137.84 x 8.59 mm
- Wi-Fi (2.4G/5G) 802.11 a/b/g/n/ncNFC (Android Beam) / Bluetooth 4.0
- Akku 2300 mAh (Lithium-Polyme, nicht wechselbar)
- Preis: € 349 (16 GB) bzw. € 399 (32 GB)
Android 4.4 Screenshots
Die Änderungen in Android 4.4 (eine Auswahl)
Generell
- transparente Darstellung: hinter Statuszeile sowie Navigation
- Drittanbieter können hierfür neue API-Schnittstelle nutzen
- größere Icons im Flat-Look
- Widgets erstellen durch langes Drücken auf dem Hintergrund
- Lockscreen: Cover wird in voller Größe bei der Musikwiedergabe angezeigt
- Wechsel zwischen installierten Launchern unter Einstellungen möglich
- Hangouts mit SMS-Support
Google Now & Sprachsuche
- eigener Screen: auf dem Homescreen nach links wischen
- Größeres Update mit mehr kontextrelevanten Infos geplant
- Always On-Mikro: Sprachsuche mit „OK Google“ starten (nicht auf allen Geräten!)
Immersive-Modus (Vollbild)
- zusätzlich zum bisherigen Lean Back (wird durch Drücken auf den Bildschirm beendet)
- Interface-Element werden erst durch Wischen vom oberen oder unteren Bildschirmrand wieder eingeblendet
Dialer/Telefon-App
- verändertes Design und erweiterte Funktionalität
- direkte Suche nach Telefonnummern ->
- Suchergebnisse beinhalten Kontakte sowie kontextbezogen die nähere Umgebung