Es ist soweit: die Südkoreaner haben auf dem UMPACKED 2014 Event das Samsung Galaxy S5 im Rahmen des MWC 2014 präsentiert. Das S5 ist nun nach IP 67-Norm staub- respektive wasserdicht und setzt TouchWiz UI auf Basis von Android 4.4.2 KitKat ein.
Große Überraschungen ergeben sich nicht, da bereits im Vorfeld reichlich –und erstaunlich oft auch– reichlich richtig spekuliert wurde. 2014 will das Galaxy S5 mit seinen Outdoor-Fähigkeiten punkten und präsentiert sich als das erste Samsung Flaggschiff-Smartphone, das staub-und wassergeschützt den Widrigkeiten des (urbanen) Alltags trotzt. Kennen wir das nicht bereits von den Xperia Z-Modellen? Kennen wir bereits von den Xperia Z-Modellen. Der moderne Indiana Jones oder Crocodile Dundee hat heutzutage keine Peitsche oder riesengroßes Buschmesser, sondern vertraut einzig und allein auf sein modernes Taschenmesser in Form eines Smartphones.
Noch mehr ständiger Begleiter in allen Lebenslagen sein, dieses Ziel hat Samsung mit dem Galaxy S5 noch deutlicher formuliert. Der große Sprung nach Vorne – dieses Jahr findet er nicht in erster Linie über schiere Leistungsdaten statt. Die Technik wurde nur graduell aktualisiert, wer mit 2K-Auflösungen und extrem stärkeren Prozessoren gerechnet hatte, wird sicher ein wenig enttäuscht auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Als Schmankerl würde ich die nackten Leistungsdaten des S5 dennoch bezeichnen, immerhin kommt der oft herbeigeredete Fingerabdruckscanner tatsächlich zum Einsatz. Mit der Snapdragon 800 (Snapdragon 801) steckt eine CPU der neusten Generation unter der Haube, 2GB RAM sind sicher auch nicht von schlechten Eltern. Das einzige Problem: andere Smartphones haben die Technik schon lange (iPhone) oder werden ebenfalls damit ins Rennen geschickt. Wer die Oberhand gewinnen will, muss in anderer Hinsicht überzeugen. Samsung hält am bewährten Konzept fest: was bei anderen Herstellern funktioniert, wird flugs kopiert und auf beinahe unnachahmliche Art und Weise weiterentwickelt. Was die Konkurrenz kann, kann Samsung besser.
Quadratur des Kreises: die Beschaffenheit des Polycorbonatgehäuses wurde den neu ausgeloteten, widrigen Anforderungen angepasst, OHNE die typischen Samsung-Elemente über Bord zu werfen. Oft vergessen ist es sehr erstaunlich, dass Samsung trotz der IP 67 Norm an manchen Dingen festgehalten hat, die typisch sind für alle Galaxy S-Modelle: nach wie vor haben wir es mit dem oft gescholtenen Plastikgehäuse zu tun, das aus meiner Sicht aber sehr viele Vorteile bietet: auch das Galaxy S5 ist relativ leicht, relativ schmal und handlich geraten: als die ersten Informationen zum neuen Outdoor-Konzept durchsickerten, bekam ich es ein wenig mit der nackten Angst zu tun: geschlossenes Gehäuse? Metall? Kein Wechselakku? Sollte Samsung wirklich alles über Bord werfen, was es in all den Jahren (im Guten wie im Schlechten) so einzigartig machte? Entwarnung: das Galaxy S5 hat wie seine Vorgänger einen wechselbaren Akku, mit dem man ohne viel Aufheben und großer finanzieller Investitionen die Akkulaufzeit auf einen Schlag verdoppeln kann – scheiß auf den STAMINA-Modus!
Sicher wird das Galaxy S5 auch diesmal nicht den Design-Award gewinnen und für viel Unmut bei denen sorgen, die sich ungefragt (so wie ich!) in den sozialen Netzwerken zu Wort melden um die Deutungshoheit zu beanspruchen. Dem gegenüber steht eine schweigende und offenbar zufriedene Mehrheit. Das Xperia Z1 oder HTC One mögen einen Design-Award nach dem anderen gewonnen haben, meist klingelte es aber in Samsungs Kassen. Es wird seine Gründe haben, weshalb sich trotz größerem Konkurrenzdruck, Galaxy Smartphones deutlich besser verkaufen als andere Androiden. Und ja, das gilt auch für das iPhone, auch wenn ich persönlich mit der Firmenpolitik Apples alles andere als konform gehe. Anstatt besserwisserisch den Leuten ihr Lieblings-Smartphone schlechtreden zu wollen, sollte man sich lieber in Ruhe hinsetzen, und versuchen zu verstehen, weshalb sich manche Geräte besser verkaufen als andere – schlechter Presse und schwacher Lobby zum Trotz.
Die Rückseite in der Golf-Mash-Optik ist nicht jedermanns Sache. Ich bin aber kein Prophet wenn ich schreibe, dass sich die allermeisten User nach einer Weile damit anfreunden können – wenn sie es nicht bereits jetzt tun. In einem halben Jahr kräht sicher kein Hahn mehr danach. Wer mit einem hochwertigen Smartphone gerechnet hat, muss sich Samsungs Modellpolitik vor Augen führen und auf die Galaxy Note-Reihe zurückgreifen, die eine ganze Ecke komfortabler und luxuriöser ausgelegt ist. Das Galaxy S5 ist einmal mehr Oberklasse für die Masse!
Dafür verantwortlich zeichnet die mit Funktionen überbordende TouchWiz UI, die viele nützliche Funktionen bereithält und endlich aufpoliert wurde. Ob man diese immer nutzt ist das eine, das Gefühl im Bedarfsfall darauf zurückgreifen zu können, dagegen schier unbezahlbar – Bloatware hin oder her. Letztlich versucht Samsung das Galaxy S5 einmal mehr als Tausendsassa zu präsentieren, dass möglichst alle Bedürfnisse auf einmal befriedigt. Folgerichtig lautet die Stichworte, mit denen das S5 beworben wird: fitness, style, curiosity, outdoor, fun, speed, social und privacy.
Zu den Neuerungen werden wir in den kommenden Tagen sicher mehr erfahren, spätestens wenn die mannigfaltigen Eindrücke der diesjährigen Messe in Barcelona einigermaßen richtig einsortiert wurden. Im Moment bin ich ein wenig Erschlagen ob der schieren Masse an News vom MWC 2014.
Persönlich freue ich mich riesig auf das Samsung Galaxy S5 und werde mit dem Sparen anfangen.