Mit dem ROG Ally bringt ASUS in Zusammenarbeit mit Xbox ein Handheld auf den Markt, das mehr ist als nur eine tragbare Spielekonsole. Der offizielle Release ist für den 16. Oktober 2025 angesetzt – und schon jetzt ist klar: Dieses Gerät will keine Konsole statt der Xbox sein, sondern ein ganz neues Kapitel aufschlagen. Es verbindet die Flexibilität eines Windows-PCs mit der Mobilität eines Steam Decks und dem Xbox-Ökosystem. Doch was steckt wirklich hinter dem Hype?
Flexibel wie ein PC, zugänglich wie eine Konsole
Auf den ersten Blick erinnert der ROG Ally stark an andere Handheld-PCs wie das Steam Deck oder den Lenovo Legion Go. Doch im Inneren werkelt eine speziell angepasste AMD APU der neuesten Generation – optimiert für Gaming und Multitasking. Die Performance bewegt sich dabei auf einem Niveau, das locker für AAA-Titel in 1080p reicht, teils sogar mit stabilen 60 FPS. Je nach Einstellung sind auch höhere Auflösungen drin – per externer GPU sogar 4K.
Entscheidend ist aber weniger die reine Power, sondern die Plattform, auf der sie läuft: Der Ally nutzt Windows 11. Damit sind die Nutzer nicht auf einen App-Store beschränkt, sondern können frei wählen, ob sie Games über Steam, den Xbox Game Pass, den Epic Store oder sogar über Battle.net installieren. Wer will, kann auch Excel öffnen oder Photoshop nutzen – theoretisch zumindest. Das öffnet eine ganze Welt abseits von klassischen Konsolenspielen.
Ein Gerät für alles – nicht nur für Games
Die große Stärke des ROG Ally liegt in seiner Vielseitigkeit. Als Windows-Handheld lässt er sich nicht nur zum Spielen nutzen, sondern auch für viele andere Aufgaben. Wer unterwegs Serien streamen, über Discord chatten oder YouTube bearbeiten möchte, kann das alles auf dem Ally tun. Die Integration mit Xbox Cloud Gaming funktioniert nahtlos – besonders für Game-Pass-Nutzer ein echtes Plus.
Auch Remote-Play-Optionen sind möglich. Der Ally lässt sich mit der heimischen Xbox oder dem Gaming-PC verbinden und dann unterwegs als mobiler Bildschirm verwenden. Das ist nicht neu, funktioniert hier aber so stabil wie bei kaum einem anderen Gerät. Selbst Nintendo-Switch-Fans, die bisher auf den Komfort eines echten Handhelds setzten, dürften bei der Flexibilität des Ally ins Grübeln kommen.
Emulatoren, Mods und mehr: Kreativität ohne Grenzen
Was den ROG Ally besonders interessant macht, ist die Offenheit der Software. Im Gegensatz zu geschlossenen Systemen wie der PlayStation oder der Switch erlaubt der Ally die Installation sämtlicher Emulatoren – von Retro-Konsolen über PS2 bis hin zu Wii U und Switch (sofern legal erworben). Die Szene rund um Retro-Gaming, Modding und Homebrew dürfte also neues Leben erhalten.
Auch Anwendungen wie Steam Big Picture, Mod-Manager oder spezialisierte Media-Tools laufen ohne Einschränkung. Damit wird der Ally auch für Hobby-Entwickler und kreative Bastler spannend. Manche Nutzer richten sich sogar komplette DJ-Setups oder Streaming-Studios auf dem Gerät ein – inklusive OBS, Kamera-Software und Ton-Mixer.
Micro Gaming und alternative Plattformen im Kommen
Neben den bekannten Anwendungen eröffnet der ROG Ally aber noch ganz andere Perspektiven – etwa im Bereich Micro Gaming. Das umfasst kleine, oft browserbasierte Spiele, Mini-Casinos und Web-Apps mit Spielecharakter. Auf einem Smartphone sind solche Seiten oft umständlich oder eingeschränkt. Auf dem Ally läuft dagegen ein vollwertiger Browser, ergänzt durch Controller-Steuerung, Touchscreen und optionale Maus-Tastatur-Bedienung.
Das bedeutet: Auch Casino-Mini-Games, Skill-Games oder interaktive Web-Experiences lassen sich komfortabel zocken. Wer etwa in der Mittagspause lieber eine Runde Blackjack im Browser spielt statt Candy Crush auf dem Handy, findet hier ein ideales Format. Und wer nach passenden Plattformen sucht, wird ebenfalls fündig – Cardplayer zeigt, woMicro Gaming im Online Casino wirklich Spaß macht.
Xbox-DNA bleibt erhalten – mit einem Twist
Trotz seiner Offenheit bleibt der Ally ein Teil des Xbox-Kosmos. Der Game Pass ist vorinstalliert, Xbox-Controller sind sofort kompatibel, und wer sich mit seinem Microsoft-Account anmeldet, ist direkt in der vertrauten Umgebung. Das Menü-Design erinnert an Xbox Series X/S, aber mit erweiterten Windows-Funktionen. Besonders praktisch: Im „Gaming Hub“ lassen sich favorisierte Spiele launcherübergreifend anpinnen – Steam, Epic, Xbox und mehr an einem Ort.
Gleichzeitig bietet ASUS über Armoury Crate ein eigenes Interface für Performance-Einstellungen, Lüfterprofile, Tastenbelegung und Systemoptimierung. So lässt sich der Ally flexibel anpassen – ob für leises Zocken auf Reisen oder maximale Leistung im Dock.
Wo der Ally seine Grenzen hat
Natürlich ist nicht alles perfekt. Trotz aktiver Kühlung wird das Gerät unter Last ordentlich warm, und die Akkulaufzeit bleibt mit durchschnittlich 2–3 Stunden bei intensiver Nutzung eher mager. Auch das Gewicht (knapp 650 Gramm) liegt über dem der Nintendo Switch. Wer das Gerät als Alltagsbegleiter nutzen will, braucht entweder Powerbank, Dockingstation oder ein zweites Setup.
Ein weiterer Punkt: Der Preis. Mit rund 899 Euro ist der Ally kein Schnäppchen. Dafür bekommt man aber ein echtes Hybridgerät, das Konsole, Streaming-Client und PC zugleich ist. Für viele dürfte das die Investition wert sein – besonders wenn man bedenkt, dass klassische Gaming-Laptops kaum günstiger sind und weit weniger mobil.
Was ist der ROG Ally jetzt?
Der ROG Ally ist kein Gimmick. Er ist auch kein simpler Switch-Klon oder Versuch, Handheld-Gaming neu zu erfinden. Er ist vielmehr die logische Weiterentwicklung des Gedankens, Spiele überall zugänglich zu machen – ohne künstliche Barrieren. Für Gamer, Tüftler, Streamer und sogar Berufspendler entsteht hier ein Gerät, das den Alltag verändern kann.Ob sich der Ally als Massenprodukt durchsetzt oder eher ein Power-Tool für Enthusiasten bleibt, wird die Zeit zeigen. Klar ist aber jetzt schon: ASUS und Xbox liefern hier einen echten Gamechanger ab – im besten Sinne des Wortes.