Ein neuer Bewerber drängt auf den Markt: mit diesem Surfshark VPN Test wollte ich herausfinden, ob Platzhirsch NordVPN vom Thron gestoßen werden kann.
Schutz der Privatsphäre erhöhte Sicherheit oder schnelle Geschwindigkeiten schreiben sich alle Anbieter auf die Fahne: ob Surfshark diese Versprechen einlösen kann? Die Tage wurde ich vom Surfshark -Team kontaktiert und gefragt, ob ich nicht Lust hätte, den Dienst einmal auszuprobieren. Entsprechende Beiträge und Testberichte habe ich in der Vergangenheit das ein oder andere veröffentlicht, etwa einen VPN-Test mit acht verschiedenen Anbietern.
Den Dienst habe ich zum ersten Mal zu Beginn des Jahres ausprobiert und war recht angetan. Seitdem hat man sich herausgeputzt und mehrere neue Features hinzugefügt, die Surfshark wohlwollend von anderen VPN-Providern unterscheidet.
Für dieses Review wurde mir ein Account zur Verfügung gestellt, um meine Messungen durchzuführen und den Dienst zu testen. Das sei an dieser Stelle aus Gründen der Transparenz erwähnt.
Was hat es mit Surfshark auf sich?
Fakten | |
Rechtlicher Standort | Britische Jungferninseln |
Server | 60 Länder/ 1000+ Server |
Verschlüsselung | OpenVPN, IKEv2, SSTP, L2TP, PPTP |
P2P | unterstützt |
deutschspr. Support | Nein (deutschsprachige Artikel) |
Support | Email, Live-Chat |
Es handelt sich um einen noch relativ neuen Bewerber am heiß umkämpften VPN-Markt, der nun wohl den nächsten großen Schritt wagt und auch hierzulande Fuß fassen möchte. Dafür bringt Surfshark VPN einige Features (später mehr dazu) mit und definiert sich wie die Konkurrenz nicht zuletzt auch über den Preis. Verrückt, wie hier der Preiskampf tobt – ich hoffe, nicht zulasten der Qualität und Sicherheit!
Kompatibilität | |
Verschlüsselung/Protokolle | AES 256-bit, OpenVPN, IKEv2, L2TP, SSTP, PPTP |
Desktop | Windows, macOS, Linux, Chromebook |
Mobile Apps | iOS und Android |
Browser-Erweiterungen | Chrome, Firefox |
Weitere Geräte | Amazon FireTV, Android TV, AppleTV, PS4, Xbox |
Router | DD-WRT, Tomato |
- Schnelle Server: “ultraschnelle Geschwindigkeiten” mit mehr als 800 Servern in über 50 Ländern
- CleanWeb: werbe, Malware- und Tracking-freies Surfen über dezidiert SurfShark-Apps (Android, iOS, Mac, Windows)
- No Logs Policy: man verspricht, auf Überwachung, Nachverfolgung oder Speicherung der Online-Aktivitäten zu verzichten (siehe hier)
- unbeschränkt viele Clients: man kann sich mit beliebig vielen Geräten mit den Servern verbinden
- Multihop: gleichzeitige Verbindung über mehrere Länder
- Preise ab 1.75 Euro pro Monat (2 Jahres-Plan)
- HackLock: erhalte Echtzeitwarnungen, wenn das Risiko besteht, dass deine E-Mails und Passwörter gehackt werden (0.89 Euro/Monat)
- BlindSearch: ermöglicht einen echten Inkognito-Modus für Suchen, die keiner sehen soll.
Einfache Bedienung, schnelle Surf-Geschwindigkeiten
Wie immer habe ich die Dienste des Anbieters über verschiedene Endgeräte ausprobiert: Mac, iOS setze ich Zuhause nativ ein. Dazu kam der Asus AC86U-Router, der entsprechend konfiguriert, für alle Geräte im Netzwerk eine verschlüsselte VPN-Verbindung zur Verfügung stellt – eine Anleitung zur grundsätzlichen Einrichtung findet ihr hier im Blog oder auch direkt bei Surfshark in englischer Sprache. Darüber hinaus gibt es auch spezielle Clients und Browsererweiterungen für FireTV, Android, Windows, Linux, Chrome und Firefox. Im Laufe des Jahres sind auch Clients für PS4, XBox, Apple TV und SmartTVs hinzugekommen.

Die App für macOS ist minimalistisch und sehr aufgeräumt. Es gibt nur wenige Einstellmöglichkeiten – was ich bei einem Client sehr gut finde. Ihr solltet euch bereits mit grundlegenden Englischkenntnissen gut zurechtfinden. Vielleicht wird ja in absehbarer Zeit eine entsprechende Lokalisierung der Anwendung nachgereicht.
seit Version 1.4 ist die Android-App in mehreren Sprachen erhältlich – u.a. ist auch eine deutsche Lokalisierung am Start.
Wie ihr in den Screenshots erkennt, ist die Oberfläche sehr aufgeräumt. Links findet ihr die zur Verfügung stehenden Server nach Ländern sortiert: Deutschland ist natürlich mit von der Partie, ebenso wie eine Vielzahl weiterer europäischer Ländern. Aber auch Indien, Vietnam oder die USA finden sich als Standort.
Surfshark Black Friday Angebot

Über den Reiter Surfshark->Preferences könnt ihr noch einige Einstellungen vornehmen. So etwa, dass sich der Client bei Hochfahren automatisch mit einem Server verbinden soll. Übrigens: die beiden standardmäßig gesetzten Einstellungen (Analytics und Absturzberichte) habe ich deaktiviert. Ich finde, sie passen nicht so recht zur “No Log-Policy“, dass keine Nutzerdaten verwendet und gespeichert werden.
Ein tolles Feature ist übrigens MultiHop. Damit wird eure Verbindung zunächst über einen dritten Standort hergestellt – etwa zuerst über Großbritannien und dann erst Deutschland. Hierfür stehen aktuell acht Kombinationen zur Verfügung. Beliebige Kombinationen könnt ihr selbst jedoch nicht anlegen. Das war es im Grunde schon. Mehr Zeit, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren: das Surfen im Internet.

Wie schnell ist Surfshark?
Im Hintergrund laufend, habe ich zunächst einmal gar nicht bemerkt, dass ich über eine VPN-Proxy surfte. Über meinen Anbieter sind nominell 200 MB im Download sowie 20 MB im Upload möglich. Meine Pin-Zeit liegt bei ca. 12 ms. Bei meinen ersten Tests hatte ich Geschwindigkeiten jenseits von 200 Mbps. Mitunter schwanken die Ergebnisse jedoch z.T. noch beträchtlich. Es kann also durchaus sein, dass der deutsche Server nahezu die volle Leistung eures Anschlusses ausreizt.
Weniger Minuten später kann die Geschwindigkeit aber manchmal auch um mehr als die Hälfte einbrechen. Verwendet ihr eine ausländische Proxy, etwa um die US-Version von Netflix zu verwenden, könnte es für einen unterbrechungsfreien Stream eng werden. Hier muss Surfshark VPN unbedingt Hand anlegen!
Inzwischen (Stand: Ende November 2019) hat sich sowohl bei den Serverstandorten als auch der Verfügbarkeit und Stabilität der Verbindungen einiges getan. Es stehen mehr als 1040+ Server in mehr als 60 Ländern zur Verfügung.
Server | Download | Upload | Ping |
---|---|---|---|
Deutschland | 203.92 Mbps | 19.20 Mbps | 12 ms |
Schweiz | 202,16 Mbps | 19,03 Mbps | 18 ms |
GB (London) | 129.43 Mbps | 18.86 Mbps | 23 ms |
USA (New York) | 14,7 Mbps | 18,1 Mbps | 164 ms |
USA (Seattle) | 10.28 Mbps | 3,25 Mbps | 204 ms |
Geoblocking und Streaming
Sicher keine Paradedisziplin, mit der man sich von der Konkurrenz abhebt, aber auch kein schwarzer Fleck auf der ansonsten recht weißen Weste. Mit den gängigen Streaming-Anbietern kommt Surfshark zurecht. Ihr könnt die US-Version von Netflix nutzen, ebenso verhält es sich bei Amazon Prime. Auch die etwas zickigen Anbieter wie ORF und BBC könnt ihr damit nutzen. In diesem Sinne: hier ist alles im grünen Bereich. Auch Disney+ soll laut Anbieter funktionieren.
ExpressVPN, VyprVPN und NordVPN liegen noch knapp vor Surfshark – was sich aber ganz schnell ändern kann, wenn man weiterhin dieses Tempo bei den Verbesserungen und Zusatzfeatures hält. Die Platzhirsche sind also schon einmal vorgewarnt und müssen sich warm anziehen. Gut für uns Konsumenten, wenn die Konkurrenz untereinander zunimmt – hoffentlich nicht nur beim Thema Preis!
Fazit: Vielversprechend, mit viel Potenzial
Von rasend schnell bis hin zu etwas zäh und schleppend. Je nach Server-Standort und Uhrzeit kann das Ergebnis ganz unterschiedlich ausfallen, vor allem, wenn ihr auf Servern im Ausland verwendet. Mit dem deutschen Server von Surfshark stehen die Chancen gut, dass ihr nahezu ohne Geschwindigkeitsverlust unterwegs seid.
Ansonsten gefällt mir die einfache Bedienung, die Verbindungen stehen nach wenigen Sekunden bereit – auch wenn man zwischen verschiedenen Standorten hin- und herwechselt. Das klappt bei der etablierten Konkurrenz oftmals längst nicht so reibungslos.
Der Preis ist mir aufgefallen, als ich mich für ein VPN entschied, konnte ich nicht glauben, dass es so günstig war. Ich dachte, mit den Dienstleistungen sollte etwas nicht stimmen, wenn sie so billig, aber so weit so gut sind. Dieses VPN ist schnell und bietet eine ziemlich gute Anzahl von Servern, also im Grunde genommen alles, was ich brauche.
Ich fand diese App sehr einfach zu benutzen und obwohl sie nicht viele Server anbietet, hatte ich keine Probleme mit Torrenting.