Yeedi Vac Max Test – Flacher Saugroboter mit Wischfunktion und viel Power

Mit einer Saugleistung von 3000 PA gehört er in seiner Preisklasse zur Spitzengruppe, ob er sich auch ohne 3D-Hinderniserkennung durchsetzen kann, verrät dieser Testbericht zum Yeedi Vac Max.

Gary Madeo
Gary Madeo - Gründer und Autor
9 Min
Highlights
  • 3000 Pa Saugkraft und 4-Stufen-Reinigungssystem
  • Automatische Erkennung der Bodenart
  • 2-in-1-Saug- und Wischfunktion
  • bis zu 200 Minuten Laufzeit
6.2
yeedi vac max im Überblick
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Wenn man den Zusatz Max im Namen trägt, erwartet man besondere Dinge. Der Yeedi Vac Max möchte an die Spitze und ich verrate euch, ob ihm dieses Unterfangen in seinem Preissegment gelungen ist.

Das 2019 im chinesischen Shenzhen gegründete Unternehmen ist im Begriff, sich seinen Anteil auf dem heiß umkämpften Saugroboter-Markt zu sichern. Wenngleich Yeedi auf keine lange Tradition verweisen kann, so weist das Team in den Bereichen wie Entwicklung und Design mehr als 20 Jahre Erfahrung in der Smart-Home-Robotik auf. So ist es nicht weiter verwunderlich, dass sich bereits einige Modelle im Produkt-Portfolio befinden, die mit 3D-Navigation oder einer selbstreinigenden Roboter-Mopp-Station kompatibel sind. Das von uns getestete Modell namens Yeedi Vac Max (Eigenbezeichnung rigoros in Kleinbuchstaben) muss auf die 3D-Navigation verzichten und verlässt sich auf die weitverbreitete visual SLAM-Technologie.

Yeedi Vac Max – das ist die Technik und Ausstattung

Beim yeedi vac max handelt es sich um einen 2-in-1 Staubsauger- und Wischroboter. Er verfügt über eine Saugleistung von 3000Pa und ist mit einem intelligentes Wischsystem ausgestattet. Mithilfe der visuellen SLAM-Technologie kartiert er den Raum wie ein GPS, um den gesamten Boden abzudecken. Der Teppicherkennungssensor identifiziert im Optimalfall Teppiche auf intelligente Weise und vermeidet das Wischen. Der Saug- und Wischroboter ist mit der Yeedi-Absaugstation (separat erhältlich) kompatibel.

Lieferumfang und erster Eindruck

Der Lieferumfang ist auf das Wesentliche reduziert – es ist alles dabei, was man braucht, mehr aber auch nicht. Ladestation, Stromkabel, mehrere Ersatzwischtücher, zwei Anleitungen sowie eine unter der Klappe des Saugroboters aufbewahrte Reinigungsbürste, mehr ist es nicht. Die Sache mit der Bürste ist eine super, oft verlege ich diese ansonsten gerne auch einmal.

Der Yeedi Vac Max sieht zunächst einmal so aus, wie nahezu alle anderen Saugroboter, die ich in den letzten Jahren (Ausnahme: der Dreame W10) testen durfte.

Einrichtung

Die Einrichtung ist sehr einfach gehalten und in wenigen Minuten erledigt. Auf der Schnellstart-Anleitung befindet sich ein QR-Code zum Download der App für Android respektive iOS. Ihr müsst euch beim ersten Mal registrieren und ein Konto anlegen – ohne geht es (leider) nicht. Danach führt euch die deutschsprachige Anwendung durch die komplette Einrichtung, bei der ihr nach und nach alle notwendigen Einrichtungsschritte absolviert. Zum Schluss scannt ihr abermals einen QR-Code; dieses Mal wird euch aber in der App angezeigt und ihr müsst diesen mit der Kamera des Saugroboters einscannen.

Kartenerstellung, Bedienung

Der Saugroboter arbeitet nach dem Chaos-Prinzip (hat er wohl mit mir gemein) und fährt wild durch die Zimmer hin und her, bis er vermeintlich den gesamten Raum gereinigt hat. An längeren Objektkanten schiebt er langsam vortastend vorbei und bremst dabei immer abrupt – sieht seltsam aus, als ob er Schluckauf hätte. Fährt er geradewegs auf ein Hindernis zu, bremst er meistens ab, kann aber Zusammenstöße nicht vermeiden. Da er gut abgefedert ist, müsst ihr euch um eure Möbel jedoch keine Sorgen machen. Empfindliche Vasen habe ich aber vorsorglich so im Raum platziert, dass es keine Kollision gibt.

Beim Wechsel von den Fliesen auf einen erhöhten Flusenteppich hatte er beim ersten Mal sichtlich an der Erhöhung zu knabbern gehabt und zögerte ein wenig, die neue Untergrund-Herausforderung anzunehmen. Endlich auf dem Teppich, erhöhte er die Drehzahl, fuhr aber nur einmal schnell darüber und kehrte auf das vermeintlich „sichere“ Terrain zurück – das sah total witzig aus.

Ich muss gestehen, dass ich den yeedi max vac nicht vollständig geladen auf seine erste Reise durchs Wohnzimmer geschickt habe. Wohl wissend, dass die Anleitung explizit darauf hinweist. Da ich den Raum aber wenige Stunden vorher bereits von einem Konkurrenz-Produkt hatte reinigen lassen, wollte ich sehen, wie lange er für das saubere Wohnzimmer benötigt und wie er sich verhält, wenn zwischendrin aufladen muss. Hier machte sich bei mir ein wenig Ernüchterung breit: Die Ladestation hat er eine gefühlte Ewigkeit gesucht, obwohl er mehrmals nur einen halben Meter an dieser vorbeigefahren ist.

Nach ca. 15 Minuten habe ich ihn erlöst und per Hand auf die Ladestation gestellt. Ergebnis: die Reinigung wurde als nicht abgeschlossen verbucht und wurde komplett neu begonnen. Auch wenn ich nicht gemäß Anleitung vorgegangen bin: Das geht deutlich besser, da sein Einsatzgebiet nicht in einem cleanen und super aufgeräumten Labor liegt, sondern ihn bewohnten Wohnungen und Häusern, in den Unvorhersehbarkeit auf der Tagesordnung ist.

Wichtig: stellt die Ladestation so auf, dass der Saugroboter Sicht zur Zimmerdecke auf. Platziert ihr diese etwa unter einem Sideboard oder Heizkörper, trifft höchstwahrscheinlich das oben beschriebene Probleme auf.

Die App ist einfach gestaltet und sehr übersichtlich, sodass ihr euch mit der grundsätzlichen Funktionalität bald vertraut machen werdet. Auf Wunsch könnt ihr den Saugroboter wie inzwischen nahezu alle anderen in rudimentärer Form auch per Alexa und Google Assistant steuern.

Was mir bei den erstellten Karten (am besten die Reinigungsergebnisse nach zwei bis dreimaliger Abfahren und Erstellen der Karten beurteilen!) fehlte, war die Möglichkeit einen Raum nachträglich zu trennen. Das ist aus meiner Sicht etwa bei größeren, L-förmigen Zimmern sinnvoll. Zudem gibt es bis dato keine Möglichkeit, mehrere Karten (etwa bei mehrstöckigen Wohnungen/Häusern) anzulegen.

Reinigungsergebnisse

Der Yeedi Vac Max kann gleichzeitig Saugen und Wischen, was ich ihn im Testzeitraum auch öfter habe machen lassen. So habe ich Zeit sparen können, wenngleich ein tägliches Wischen des Bodens aus meiner Sicht nicht immer nötig ist – das kann bei euch natürlich ganz anders sein und wahrscheinlich auch abhängig von der Jahreszeit.

Die smarte Erkennung der Bodengegebenheiten funktionierte meist einwandfrei und zuverlässig. Wenn der Yeedi einen Teppich in der Nähe erkannte, disponierte er die Reinigungsmethode entsprechend um. Er erhöhte die Saugleistung und stellte das Wischen ein. Prima: bei manchen anderen Modellen werden die Teppichkanten nicht sauber erkannt und dadurch gerne einmal feucht.

Die maximale Laufzeit gibt Yeedi mit bis zu 200 Minuten an. Ich habe ihn den Yeedi Vac Max auf unserer ersten Etage mit Wohn- und Esszimmer, Flur, Bad und Küche eingesetzt und kam mit einer Ladung aus. Dabei ist er –relativ– leise, zumindest gilt das in den ersten beiden, manuell wählbaren Saugstufen. Im Turbomodus sinkt die Laufzeit und steigt der Lärmpegel – wie sollte es auch anders sein!

Durch das Fehlen einer zusätzlichen Kamera oder Extra-Sensoren on top fällt der Yeedi Max Vac recht niedrig aus und kommt unter Möbel, die ich etwa mit den exzellenten Modellen von Dreame nicht erreichen kann.

Sonstige Anmerkungen und Fazit

Der Yeedi Vac Max schlägt sich für ein Gerät seiner Preisklasse recht ordentlich und hinterlässt einen mehr als soliden Eindruck. Er punktet mit einer guten Akkulaufzeit, einer einfachen Bedienung und einer passablen Saugleistung. Nicht ganz überzeugt mich die Wischfunktion, die ich wie bei den allermeisten anderen Saugrobotern auch als nette Dreingabe betrachte. Mit dem Yeedi Vac Max mit Absaugstation kann man den Komfort zusätzlich erhöhen, wenn man erst einmal auf den Geschmack gekommen ist.

yeedi vac max im Überblick
6.2
Ausstattung 5
Reinigung (Saugen) 6
Wischen 5
App/Steuerung 6
Objekterkennung 6
Preis/Leistung 9
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von Gary Madeo Gründer und Autor
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Vor Jahren nebenher aus Spaß an der Freude gegründet, wird er dieses Projekt so schnell nicht mehr los. Bloggt und kümmert sich um die gesamte Technik hinter einem Tech-Blog. Schreibt zur Ablenkung über Fußball, meist ohne Magenschmerzen zu bekommen.
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