Flint 3 Test: Der neue Wi-Fi 7 Tri-Band Router von GL.iNet bringt alles mit, was Power-User lieben – Multi-Gig-Ports, OpenWRT und starke VPN-Features. In meinem Review erzähle ich, wie er sich im Alltag schlägt, ob NordVPN & Co. wirklich so rund laufen und ob er den Flint 2 ablöst.
Aber ich muss ehrlich sein: Das ist nicht mein erster Tanz mit GL.iNet. Nach dem Flint 2 und dem Marble fühlt es sich fast schon wie eine Pflichtveranstaltung an. Kennst du das Gefühl, wenn man in der Schule ein Buch lesen musste? Vielleicht mochtest du es sogar, aber weil es ständig durchgekaut, kanonisiert und in jeder Klassenarbeit ausinterpretiert wurde, ist dir die Lust daran vergangen. Genau so ähnlich ist es bei mir mit dem Flint 3 Router: Routine schleicht sich ein, ein Hauch von Abneigung auch. Obwohl der GL.iNet GL-BE9300, so der offizielle Name, ja streng genommen fast nichts dafür kann. Außer, na ja, dass er auf den ersten Blick genauso aussieht wie seine Vorgänger.
Dazu kommt, dass ich als Beta-Tester schon vor einigen Monaten fleißig berichten und Fehler aufzeigen musste. Diese intensive Beschäftigung mit Vorabgeräten macht neugierig – und gleichzeitig müde. Denn irgendwann ertappst du dich dabei, dass du nicht mehr unbefangen draufschauen kannst.
Transparenz:
Der GL.iNet Flint 3 wurde mir vom Hersteller für diesen Test zur Verfügung gestellt. Vorgaben, was ich schreiben soll, gab es keine – wie immer spiegeln die Eindrücke hier allein meine Erfahrungen und Meinung wider.
Und jetzt, nach all den Monaten, soll ein – möglichst objektiver – Test folgen. Uff. Da denke ich mir: schon wieder? Und gleichzeitig tue ich so, als ob ich noch nie einen Router dieses Herstellers in der Hand hatte. Ganz frisch, mit naiver Neugier. Als wäre es mein erster Router-Test. Denn nur so bleibt meine Perspektive ehrlich – und ich verhindere, dass meine Neugier schon im Keim erstickt.
Übrigens, während ich diese Zeilen schreibe, meldet sich die KI im Hintergrund und sagt mir, ich solle endlich zum Punkt kommen. Ja, genau die Programme, die angeblich unsere Kreativität retten, drängen einen ständig in die Spur. Aber ich ignoriere das und schreibe so, wie ich es will: subjektiv, ungeschönt und mit einem klaren Blick auf das, was wirklich zählt – Wi-Fi 7 im Alltag, VPN-Performance mit diversen Anbietern wie NordVPN, OVPN, Mullvad und Surfshark und der direkte Vergleich zum Flint 2. Der die ein oder andere Überraschung parat hat, aber dazu später mehr.
Erster Eindruck & Einrichtung

Optisch unterscheidet sich der Flint 3 nur minimal vom Flint 2. Das Gehäuse bleibt kantig und funktional, die vier Antennen wirken immer noch wie kleine Masten – diesmal allerdings mit einer etwas anderen Konstruktion. Während sie beim Flint 2 stabil aus einem Stück gefertigt und zum Umklappen gedacht waren, setzt der Flint 3 auf ein Schienensystem. Das lässt sich leichter bewegen, wirkt aber weniger solide und kann beim häufigen Ein- und Ausklappen etwas wackelig erscheinen. Rein optisch ist das immer noch ein Router für Technikfreunde, nicht fürs Designregal.
Auf der Rückseite liegen die größeren Unterschiede: Der Flint 3 hat zwar insgesamt einen LAN-Port weniger als der Flint 2, dafür sind alle Anschlüsse Multi-Gig-fähig. Konkret gibt es einen 2,5 Gbit/s WAN-Port und vier 2,5 Gbit/s LAN-Ports, dazu einen USB 3.0-Anschluss und einen Reset-Button. Der Power-Knopf ist an der Seite untergebracht, die Belüftungsschlitze ziehen sich wie beim Vorgänger über die Flanken. Das Gewicht ist etwas höher als beim Flint 2, was ihn insgesamt stabiler auf dem Tisch stehen lässt.
Die Einrichtung geht gewohnt einfach: Einschalten, per GL.iNet-Weboberfläche oder App anmelden, WLAN konfigurieren und schon läuft das Gerät. Hier gibt es keine Überraschungen, Einsteiger kommen schnell ans Ziel, während Fortgeschrittene direkt die OpenWRT-Oberfläche nutzen können, um tiefer einzutauchen.
Der Flint 3 sieht auf den ersten Blick fast identisch zum Flint 2 aus, doch im Detail zeigen sich Unterschiede bei der Antennenkonstruktion und den Anschlüssen. Solide, pragmatisch, aber mit kleinen Abstrichen in der Haptik.
Technische Daten und Ausstattung

Der Flint 3 (GL-BE9300) ist kein reines Facelift, sondern in vielen Details eine Neuauflage. Unter der Haube steckt ein Qualcomm IPQ5322 Quad-Core mit 1,5 GHz, kombiniert mit 1 GB DDR4-RAM und 8 GB eMMC-Speicher. Klingt unspektakulär, ist aber eine moderne, stromsparende Plattform. Gegenüber dem Flint 2 (MediaTek MT7986A, 2 GHz) bedeutet das weniger rohe Taktfrequenz, dafür aber mehr Effizienz und Unterstützung für aktuelle Funktionen wie OpenVPN DCO.
Anschlüsse

Auf der Rückseite hat sich einiges geändert. Der Flint 3 bietet insgesamt fünf Ethernet-Buchsen: einen WAN-Port und vier LAN-Ports. Alle unterstützen 2,5 Gbit/s, was in dieser Preisklasse bemerkenswert ist. Der Flint 2 bot zwar sechs Ports, aber nur einen davon mit Multi-Gig. Hier gilt: lieber einer weniger, dafür alle gleich schnell. Dazu gibt es einen USB-3.0-Anschluss für Speicher oder LTE-Modems, einen Reset-Button und den Netzschalter an der Seite. Das macht den Flint 3 zum ernstzunehmenden Herzstück für NAS-User und Power-User mit Multi-Gig-Heimnetz.
WLAN
Der Flint 3 unterstützt den neuen Wi-Fi-7-Standard (802.11be). Er funkt tri-band auf 2,4, 5 und 6 GHz und erreicht theoretisch bis zu 9,3 Gbit/s Gesamtbandbreite. Interessant sind die neuen Features: MLO (Multi-Link Operation), womit Endgeräte mehrere Frequenzen parallel nutzen können, sowie 320-MHz-Kanalbreite im 6-GHz-Band und 4K-QAM für höhere Datenraten. In der Praxis bedeutet das: Geräte mit Wi-Fi-7-Chipsätzen wie Intels BE200 oder Qualcomms FastConnect 7800 holen das Maximum heraus, alle anderen funken wie gewohnt mit Wi-Fi 6/6E.
Software
GL.iNet setzt wieder auf OpenWRT (23.05) mit eigener Oberfläche. Für Einsteiger gibt es einfache Menüs, für Profis die volle OpenWRT-Freiheit mit tausenden Paketen. Ab Werk vorinstalliert sind u. a. AdGuard Home (Werbeblocker fürs gesamte Netz), Tailscale (Peer-to-Peer-VPN), GoodCloud für Remote-Management und Multi-WAN mit Failover. VLANs, Kinderschutz und Gast-WLAN sind ebenfalls Teil des Pakets.
VPN-Integration in der Oberfläche

Die eigentliche VPN-Leistung besprechen wir später im Detail, hier geht es um die Ausstattung: Der Flint 3 bringt bereits vereinfachte Setups für bestimmte Anbieter mit. In der Oberfläche ist bei OpenVPN direkt NordVPN hinterlegt. Bei WireGuard stehen AzireVPN, Hide.me, IPVanish, Mullvad, NordVPN, Private Internet Access und Surfshark zur Auswahl. Für diese Anbieter lassen sich Konfigurationsdateien mit wenigen Klicks einrichten und später auch aktualisieren. Wer andere Anbieter nutzen möchte, kann diese manuell einpflegen – etwas mehr Aufwand, aber grundsätzlich kein Problem.
Gehäuse & Maße

Das Gehäuse misst ca. 250 × 160 × 40 mm, das Gewicht liegt knapp unter einem Kilo. Die Belüftungsschlitze an den Seiten sorgen für leisen, kühlen Betrieb. Eine Wandmontage ist möglich, auch wenn der Flint 3 klar für den stationären Einsatz gedacht ist.
Kurz gesagt: Der Flint 3 bringt Wi-Fi 7, Multi-Gig-Ports und eine saubere VPN-Integration mit – mit Abstrichen bei der CPU-Rohleistung und einem Port weniger als der Flint 2. Für Power-User überwiegt aber klar die neue Flexibilität.
WLAN und Wi-Fi 7 in der Praxis

Beim Thema WLAN ist der Flint 3 ein Router zwischen Zukunft und Alltag. Er unterstützt Wi-Fi 7 (802.11be), funkt also tri-band auf 2,4 GHz, 5 GHz und 6 GHz. Theoretisch ergibt das eine kombinierte Datenrate von bis zu 9,3 Gbit/s. Klingt nach Science-Fiction, hängt in der Praxis aber stark davon ab, welche Endgeräte man nutzt.
Mit Wi-Fi 6-Geräten zeigt sich schnell: Die Reichweite ist ordentlich. Selbst ein Stockwerk tiefer konnte ich noch eine Verbindung aufbauen – nicht mehr mit Gigabit-Speed, sondern mit 30–40 Mbit/s. Zum Surfen oder für Smart-Home-Kleinkram reicht das, für große Downloads natürlich nicht. Der Unterschied ist spürbar: Wo im selben Szenario der Flint 2 bei mir schon früher aufgegeben hat, hält der Flint 3 die Verbindung länger.
Einordnung der Frequenzbänder
6 GHz: Die neue Spielwiese von Wi-Fi 6E und 7. Weniger überlaufen, kurze Reichweite, dafür extrem hohe Bandbreiten.
2,4 GHz: Langsam, aber mit großer Reichweite. Perfekt für ältere Geräte oder Smart-Home-Sensoren.
5 GHz: Der Standard fürs schnelle WLAN im Alltag. Hohe Geschwindigkeit, mittlere Reichweite.
Spannend wird es mit Wi-Fi-7-fähigen Geräten. Im Test habe ich ein iPhone 16 Pro Max genutzt, und hier zeigt sich, wohin die Reise geht: höhere Stabilität, geringere Latenzen und spürbar mehr Tempo. Für viele Nutzer ist Wi-Fi 7 im Moment sicher noch kein Kaufargument – die meisten Clients sind schlicht nicht bereit. Aber irgendwo muss man anfangen, und der Flint 3 liefert die Plattform dafür.
Was ist MLO?
Eine Besonderheit von Wi-Fi 7 ist MLO (Multi-Link Operation). Geräte können mehrere Bänder gleichzeitig nutzen – zum Beispiel 5 GHz und 6 GHz. Das senkt die Latenz und stabilisiert die Verbindung, besonders wenn ein Band gerade gestört ist. Statt einen einzigen Kanal zu nehmen und im schlimmsten Fall in einem Funkloch zu landen, baut das Gerät quasi mehrere parallele Spuren auf. Im Alltag bedeutet das: weniger Abbrüche, geringere Verzögerungen, mehr Durchsatz.
Eine Besonderheit von Wi-Fi 7 ist MLO (Multi-Link Operation). Geräte können mehrere Bänder gleichzeitig nutzen – zum Beispiel 5 GHz und 6 GHz. Das senkt die Latenz und stabilisiert die Verbindung, besonders wenn ein Band gerade gestört ist. Statt einen einzigen Kanal zu nehmen und im schlimmsten Fall in einem Funkloch zu landen, baut das Gerät quasi mehrere parallele Spuren auf. Im Alltag bedeutet das: weniger Abbrüche, geringere Verzögerungen, mehr Durchsatz.
Flint 3-Speedtests im Alltag (WireGuard)
Die nackten Zahlen sind schön, aber wie schlägt sich das Ganze im Alltag? Hier ein Auszug meiner Messungen mit verschiedenen VPN-Anbietern über den Flint 3 (Frankfurt-Server):
Protokoll | Anbieter | Download (Mbit/s) | Upload (Mbit/s) | Ping (ms) |
---|---|---|---|---|
WireGuard | AzireVPN | 459 | 47,6 | 16 |
WireGuard | Mullvad | 625,5 | 48,1 | 16 |
WireGuard | NordVPN | 460,3 | 47,9 | 11 |
WireGuard | Surfshark | 474,1 | 47,8 | 13 |
WireGuard | OVPN | 652,7 | 48,0 | 12 |
OpenVPN | Surfshark | 189,8 | 48,0 | 13 |
OpenVPN | OVPN | 146,3 | 48,4 | 12 |
Ohne VPN | Direkt | 946,5 | 50,3 | 13 |
Zum Vergleich: Flint 2 mit WireGuard
Anbieter | Download (Mbit/s) | Upload (Mbit/s) | Ping (ms) |
AzireVPN | 449,6 | 46,6 | 17 |
Mullvad | 750,0 | 46,9 | 14 |
NordVPN | 412,2 | 47,2 | 13 |
Surfshark | 416,6 | 47,1 | 13 |
OVPN | 799,5 | 45,4 | 16 |
Ohne VPN | 949,8 | 49,9 | 13 |
Schaut man sich die Messergebnisse im direkten Vergleich an, wird klar: Wenn es rein um Geschwindigkeit geht, ist der Flint 3 kaum ein Fortschritt gegenüber dem Flint 2 – im Gegenteil, tendenziell eher ein Rückschritt. Der Flint 2 erreicht mit WireGuard in mehreren Fällen höhere Durchsatzraten (teilweise bis an die 800 Mbit/s), während der Flint 3 stabil im Bereich von 450–650 Mbit/s bleibt.
Das bedeutet: Wer maximale VPN-Performance sucht, ist mit dem Flint 2 möglicherweise besser bedient. Der Flint 3 punktet dagegen bei Stabilität, Konsistenz der Werte und den neuen Features wie Wi-Fi 7 und MLO. In der Praxis heißt das: weniger Peaks, weniger Einbrüche, aber auch keine Rekorde mehr.
Wi-Fi 7 fühlt sich im Flint 3 wie ein Vorgeschmack auf die Zukunft an. Für die meisten ist es heute noch kein Must-have, aber wer ein aktuelles Gerät wie das iPhone 16 Pro Max besitzt, sieht sofort die Vorteile. Und wer auf Wi-Fi 6 unterwegs ist, profitiert zumindest von der soliden Reichweite und Stabilität – auch wenn die Geschwindigkeiten über mehrere Wände hinweg deutlich einbrechen.
Alltag mit dem Flint 3 – Möglichkeiten & Grenzen
Ein Router ist normalerweise das Ding, das in der Ecke steht, blinkt und nervt, wenn er mal wieder ausfällt. Der Flint 3 ist anders. Er schreit förmlich danach, benutzt zu werden – und nicht nur einmal eingerichtet und vergessen. Im Alltag ist er kein stiller Mitbewohner, sondern eher so ein Nerd-Kumpel, der dir ständig neue Tricks zeigt, dich aber auch ab und zu anstrengt.
Was du alles mit dem Router anstellen kannst
Mit dem Flint 3 kann man sein Netz so bauen, wie man es haben will. Die GL.iNet-Oberfläche ist so simpel, dass selbst Leute, die sonst Router nur vom Namen kennen, ein VPN-Profil anlegen können. Und darunter wartet OpenWRT, ein kompletter Werkzeugkasten für alle, die Spaß daran haben, ihr Heimnetz zu verbiegen. VLANs, Multi-WAN, Failover, eigene Skripte – der Flint 3 nickt nur und fragt: „Noch was?“
AdGuard Home blockt Werbung im ganzen Haus, Tailscale verknüpft Geräte, als wären sie nie getrennt gewesen. Wer mehr Kontrolle über DNS will, kann auch Alternativen wie NextDNS einbinden – flexibler, detaillierter, aber mit ein bisschen mehr Bastelarbeit. Oder man setzt auf ControlD, das sowohl in der kostenlosen als auch in der Premium-Variante spannende Optionen bietet und sich nahtlos ins GL.iNet-Ökosystem einfügt.
–> Das fühlt sich nicht nach Consumer-Router an, sondern nach „du bist der Boss hier“.
Streaming läuft stabil, egal ob Netflix oder Plex. Smart-Home-Kram bleibt verbunden, auch wenn man im Keller steht und die Waschmaschine dem WLAN eigentlich den Mittelfinger zeigen will. Und im Homeoffice reicht es, einmal ein VPN-Profil zu setzen, statt sich mit zehn verschiedenen Clients rumzuschlagen. DNS-Server wechseln? Klar. DoT, DoH oder eigene Resolver? Kein Problem. Es ist ein Router, der dir nicht sagt, wie du ihn benutzen sollst – du sagst es ihm.
Grenzen und kleine Schwächen
Aber natürlich gibt’s Ecken, an denen er nervt. Die Oberfläche zum Beispiel hat keine Favoritenfunktion für VPN-Server. NordVPN listet dir gefühlt jeden Baum in Stockholm als eigenen Server auf – und du scrollst dir die Finger wund. Die Menüführung ist manchmal so verschachtelt, dass du denkst, du hättest dich in einem Text-Adventure verlaufen. Und eine Live-Anzeige für den Durchsatz? Fehlanzeige. Wäre nett gewesen. Es sind keine Weltuntergänge, aber eben Dinge, die dich zwischendurch daran erinnern: Perfekt ist das Teil nicht.
Mein Eindruck: Der Flint 3 ist ein Router, der dich im Alltag nicht in Ruhe lässt – im positiven Sinne. Er macht das Netz schneller, sicherer, flexibler, aber zwingt dich manchmal auch dazu, dich mit ihm auseinanderzusetzen. Wenn man Bock drauf hat, ist das großartig. Wenn man nur WLAN will, dann ist er wahrscheinlich „zu viel Router“. Für mich ist er genau richtig: ein wenig anstrengend, aber dafür verdammt interessant.
Flint 3 vs. Flint 2 – lohnt das Upgrade?

Wenn’s nur um rohe Geschwindigkeit geht, dann ehrlich gesagt: nein. Der Flint 2 war bei WireGuard oft schneller, teilweise kratzte er an der 900-Mbit/s-Marke. Der Flint 3 kommt in meinen Tests eher konstant zwischen 450 und 650 Mbit/s ins Ziel. Stabiler ja, aber eben kein Sprinter. Wer also glaubt, mit Wi-Fi 7 plötzlich VPN-Rekorde zu brechen, wird enttäuscht – der Flint 2 bleibt hier tendenziell vorne.
Wo der Flint 3 dagegen punktet, ist bei den Anschlüssen und der Alltagstauglichkeit. Alle Ports sind Multi-Gig, was in Deutschland vielleicht nicht jeden hinterm Ofen hervorlockt, aber für interne Netzwerke Gold wert ist – sei es beim Zugriff aufs NAS oder beim Umkopieren von ein paar Terrabyte Festplatten. Dass er dafür einen Port weniger hat, stört mich weniger als gedacht.
Beim WLAN ist der Unterschied subtil, aber spürbar. Wi-Fi 7 bringt keine Wunder, aber Stabilität. Selbst Apple-Geräte, die beim Flint 2 in Foren oft für Frust gesorgt haben, liefen bei mir ohne Theater. Und während der Flint 2 solide war, wirkt der Flint 3 insgesamt ruhiger, verlässlicher, fast erwachsener.
Unterm Strich heißt das: Wer maximale Geschwindigkeit jagt, bleibt besser beim Flint 2. Wer aber ein stabileres Gesamtpaket will, dazu Multi-Gig für das Heimnetz und schon heute die Basis für Wi-Fi 7, der findet im Flint 3 den Router, der längerfristig die besseren Karten hat.
Fazit – Flint 3 Review in einem Satz
Letzte Aktualisierung am 9.09.2025 um 08:16 Uhr / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API
Der Flint 3 ist weniger ein reiner Speed-König als ein Allrounder für die Zukunft. Er ist kein Router, der dich mit Benchmark-Rekorden erschlägt, sondern einer, der im Alltag funktioniert und dich gleichzeitig einlädt, mehr damit zu machen. VPN läuft solide, Wi-Fi 7 bringt Ruhe ins Netz, und die Multi-Gig-Ports machen das Heimnetz schneller, als es die meisten Internetleitungen überhaupt hergeben.
Wer auf maximale WireGuard-Geschwindigkeit aus ist, fährt mit dem Flint 2 besser – da ist er der Sprinter, der noch ein paar km/h mehr rauskitzelt. Der Flint 3 dagegen ist eher der Langstreckenläufer: weniger Spitzen, dafür stabiler, ausdauernder und mit Features ausgestattet, die ihn nicht so schnell alt aussehen lassen.
Für mich fühlt sich der Flint 3 deshalb nicht wie ein Upgrade an, das man sofort braucht, sondern wie eine Investition in Ruhe und Zukunftssicherheit. Wenn du ein Heimnetz baust, das heute schon stabil laufen soll und in ein paar Jahren nicht zum Flaschenhals wird, dann ist der Flint 3 der Router, der dich begleitet – mit Ecken, Kanten, aber auch einer Menge Potenzial.
Und hier noch ein kleiner Appell an GL.iNet:
2025 und immer noch kein echtes Mesh? Kommt schon. Ich habe inzwischen vier eurer Router im Haus, die alle brav einzeln ihre Arbeit verrichten dürfen, aber zusammen könnten sie ein unschlagbares Team sein.
Statt ständig Workarounds zu suchen, will ich einfach ein sauberes Mesh-System, das auch im Alltag funktioniert.
Es wird Zeit, dass ihr diesen Schritt geht – nicht nur für mich, sondern für alle, die mehr als einen Flint im Regal stehen haben.
FAQ – schnelle Antworten
Flint 3 mit Wi-Fi 7: Lohnt sich das schon 2025?
Ehrlich gesagt: Noch nicht viel, außer du hast ein aktuelles Gerät wie das iPhone 16 Pro Max oder einen Laptop mit Intel BE200-Chip. Die meisten profitieren eher von der Stabilität als von neuen Höchstgeschwindigkeiten.
Welche VPNs laufen direkt auf dem Flint 3?
WireGuard: Azire, Hide.me, IPVanish, Mullvad, NordVPN, PIA, Surfshark.
OpenVPN: NordVPN (direkt in der GUI).
Andere lassen sich manuell per Konfiguration einbinden.
Funktioniert der Flint 3 auch mit Geräten ohne Wi-Fi 7?
Ja, problemlos. Er ist abwärtskompatibel zu Wi-Fi 6/6E und sogar zu älteren Wi-Fi-5-Geräten. Sie profitieren aber nicht von den Wi-Fi-7-Features wie MLO oder 320-MHz-Kanälen.
Flint 3 vs. Flint 2: Soll ich upgraden?
Für maximale WireGuard-Speed eher nein – da bleibt der Flint 2 schneller. Für mehr Stabilität, Multi-Gig-Ports und Zukunftssicherheit mit Wi-Fi 7 ist der Flint 3 die bessere Wahl.
Wie läuft die Einrichtung vom Flint 3 ab?
Sehr unkompliziert. Die GL.iNet-Oberfläche führt in ein paar Schritten durch WLAN und VPN, und wer mehr will, kann sich natürlich in den zig Optionen verlieren. Muss man aber nicht (obwohl, dann entgeht dir der ganze Spaß!).
Unterstützt der Flint 3 Mesh?
Leider nein – noch immer nicht. Und das nervt. 2025 sollte Mesh Standard sein. Mit mehreren GL.iNet-Routern im Haus bleibt man auf Workarounds angewiesen. Hier muss der Hersteller dringend nachlegen.