Asus erweitert die Azoth-Familie. Nach der normalen Azoth und der absurden „Extreme“-Variante landet jetzt die ROG Azoth 96 HE. Sie bringt den Nummernblock zurück, setzt voll auf den aktuellen Magnet-Switch-Hype und kostet fast so viel wie eine halbe Grafikkarte.
Ich mag 96%-Layouts. Wirklich. Es ist dieser Sweetspot, bei dem man den Nummernblock behält, um schnell mal eine Rechnung in Excel zu tippen, aber trotzdem nicht den halben Schreibtisch mit Plastik (oder in diesem Fall Metall) belegt. Asus hat das erkannt und schiebt mit der ROG Azoth 96 HE genau so ein Brett nach. Aber der eigentliche Star ist hier nicht das Layout, sondern das, was unter den Keycaps passiert.
Hall Effect: Der neue Standard für Tryhards?
Mechanische Switches waren gestern, 2025 schreien alle nach Hall Effect (HE). Falls du den Trend verpasst hast: Statt eines physischen Kontakts (Metallblatt trifft Metallblatt) nutzen diese Schalter Magnetfelder. Ein Sensor auf dem PCB misst, wie weit du den Switch runterdrückst.
Warum das cool ist?
- Rapid Trigger: Du musst die Taste nicht ganz loslassen, damit sie resetet. Minimales Anheben reicht. In Shootern wie Valorant oder Counter-Strike ist das Gold wert für Counter-Strafing.
- Einstellbarer Auslösepunkt: Du willst, dass die Taste schon beim Anhusten auslöst? Stell sie auf 0,1 mm. Du hast Wurstfinger und löst ständig aus Versehen die Ulti aus? Stell sie auf 3,5 mm.
Asus verbaut hier die ROG HFX V2 Magnetic Switches. Die sind pre-lubed (vorgeschmiert), was bei Asus in letzter Zeit tatsächlich ganz ordentlich funktioniert.
Die Specs: Nerd-Futter

Abseits der Schalter packt Asus alles rein, was das Marketing-Datenblatt hergibt. Hier der Schnelldurchlauf für die Nerds unter uns:
- Layout: 96% (kompakter als Full-Size, aber mit Numpad).
- Mounting: Gasket Mount mit Silikon-Dichtungen. Das sorgt für dieses leicht „federnde“ Tippgefühl, das wir im Custom-Bereich so mögen.
- Dämmung: Asus spricht von drei Dämpfungsschichten (zwei mal PORON, einmal Silikon). Das sollte das hohle Plastik-Geräusch eliminieren. Ja, das Gehäuse hat ein „Metal Top Cover“, aber der Boden dürfte wie bei der normalen Azoth aus Kunststoff sein – anders als bei der voll-Alu „Extreme“.
- Polling Rate: 8.000 Hz. Ob du den Unterschied zu 1.000 Hz spürst, sei dahingestellt, aber die Latenz ist auf dem Papier minimal.
- Connectivity: Tri-Mode (USB-C, Bluetooth, 2,4 GHz SpeedNova).
- Display: Natürlich ist das kleine OLED-Display oben rechts wieder dabei. Spielerei? Ja. Cool, um sich System-Temps oder dumme Gifs anzeigen zu lassen? Absolut.
Der Preis tut weh

Jetzt müssen wir reden. Die Technik klingt super, das Gasket-Mount-Design hat sich bei der ersten Azoth schon bewährt (die klang für eine Mainstream-Tastatur überraschend „thocky“). Aber Asus ruft für die ROG Azoth 96 HE eine UVP von 399,99 Euro auf.
Lass dir das auf der Zunge zergehen. 400 Euro.
Dafür bekommst du im Custom-Bereich (z.B. Qwertykeys, Neo oder Zoom) ein komplettes Alu-Kit mit Premium-Switches und GMK-Keycaps. Klar, die haben meistens kein Hall Effect und kein OLED-Display mit 8K Polling. Wer also genau diese Gaming-Features und den Custom-Look und deutsche Garantie will, hat wenig Alternativen.
Ersteinschätzung
Für Gamer, die kompetitiv spielen und den Platz für ein Numpad brauchen, ist das Ding ein Biest. Die Technik (Rapid Trigger, Speed Tap) ist aktuell das Maß der Dinge. Die Tastatur ist ab sofort bei ausgewählten Händlern (z.B. Cyberport) gelistet.

