Sind wir mal ehrlich: Die große Zeit der Blingbling-Desktops ist doch eigentlich vorbei. RGB war mal heiß, dann Standard, jetzt nur noch Pflichtprogramm für die Generation TikTok. Ich weiß nicht, ob ich mittlerweile zu alt oder einfach zu oft geblendet worden bin – jedenfalls rollt bei jedem neuen RGB-Gadget mein inneres Kind nur noch müde mit den Augen.
Und dann schickt Govee mir diese Gaming Light Bars Pro. Klar, ich baue sie trotzdem auf. Für den Test. Für die Wissenschaft. Und ein bisschen auch, weil ich wissen will, ob da doch noch irgendwas in mir leuchtet – außer der Stromrechnung.
Ob das am Ende wirklich noch irgendwem was gibt? Oder ist RGB einfach wie Kaltlicht-Kerzen auf dem Grab der Individualität? Ich hab’s ausprobiert – und ja, ein bisschen Spaß war auch dabei. Manchmal.
RGB – Warum eigentlich?

Es gab mal eine Zeit, da war RGB am PC so etwas wie der Heiligenschein für Nerds. Wer seinen Tower nicht mindestens in drei verschiedenen Farben blinken ließ, konnte sich direkt neben der Fritzbox im Büroparkhaus einmieten. Inzwischen ist der Markt aber so gesättigt, dass selbst der Briefkasten vom Nachbarn mehr LED hat als mein erster Gaming-Rechner.
Und trotzdem: Die Hersteller schmeißen weiter mit Lichtleisten um sich, als wäre Silvester nie vorbei gewesen. Jede Woche ein neues „Ambilight“, ein „Pro“, ein „Ultra“, am besten steuerbar per App, Alexa, Siri, Lichtschalter oder dem eigenen schlechten Gewissen. Und du fragst dich – zumindest manchmal – ob das alles überhaupt noch irgendwem imponiert. Reicht nicht vielleicht auch einfach gutes Bild, gute Hardware und… na ja, etwas Dunkelheit?
Vielleicht. Aber dann wäre der Test ja auch nach einem Absatz vorbei. Also gut, Govee. Zeig mir, warum ich wieder Lust auf RGB haben sollte. Spoiler: Es muss schon krachen.
Govee hat mir die Gaming Light Bars Pro kostenlos für diesen Test zur Verfügung gestellt. Das beeinflusst meine Meinung aber nicht: Ich schreibe, wie ich’s erlebt habe – ehrlich, direkt, manchmal genervt, manchmal begeistert.
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Letzte Aktualisierung am 15.06.2025 um 05:55 Uhr / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API
Unboxing & Aufbau – Überraschungen in der Kiste

Das Paket kommt, wie fast alles heutzutage, in einer undurchschaubaren Plastiktüte. Und genau die stinkt, als hätte sie die letzten Wochen neben fermentiertem Gummi im Container verbracht. Aber: Einmal raus aus der Tüte, atmet der Karton durch – und ich auch.
Drinnen herrscht dann Ordnung: Die Light Bars, Steuerkasten, Halterungen und das Netzteil liegen ordentlich sortiert im Karton. Nichts klappert, nichts fühlt sich billig an. Die Halterungen sind angenehm stabil und sorgen dafür, dass die Bars sicher und stylisch neben oder hinter dem Monitor stehen – ganz ohne Klebe-Chaos oder Bastel-Frust.
Der Aufbau: Hinstellen, per USB mit der Steuereinheit verbinden, Strom dran, fertig. Wer Kabelmanagement mag, wird hier nicht verzweifeln.. Unterm Strich: Das ist unkompliziert für ein RGB-Produkt – und sieht tatsächlich schick und aufgeräumt aus. Also nichts mit Aufkleben, ausrichten wie bei meinen letzten zwei Testberichten zu den Govee Mini Panel Lichts oder den Nanoleaf Blocks.
Der einzige wirkliche Kritikpunkt beim Auspacken bleibt diese aromatische Plastiktüte. Danach ist alles easy.
Licht & Reaktionszeit – Wenn’s blitzt, dann richtig?
Kommen wir zum Herzstück der Light Bars: dem, was aus ihnen rauskommt.
Licht! Und zwar viel davon. Wer hier dezente Ambient-Beleuchtung sucht, ist falsch abgebogen – die Dinger werfen ein Farbspektrum an die Wand, dass selbst der Sonnenuntergang neidisch werden könnte. Von blassem Weiß bis Einhorn-Kotze ist alles möglich.
Die Farbdarstellung?
Überraschend satt. Rot ist rot, Blau ist blau, und das billige Lila der Konkurrenz sieht dagegen fast beleidigt aus. Die Übergänge sind sauber, keine Farbkleckse oder komische Schatten – gerade bei schnellen Farbwechseln merkt man: Hier steckt ordentlich Hardware drin.
Und die Helligkeit?
Wenn du den Raum abdunkelst, machen die Bars locker das Hauptlicht. Wer abends zockt, hat wahlweise Bunt-Disco oder – mit einem Klick – auch mal gedämpftes, fast schon wohnliches Licht. (Kann man machen, aber ist irgendwie auch verschenkt, oder?)
Und jetzt das wichtigste: Reaktionszeit!
Im Gaming- oder Video-Modus reagieren die Bars fast so schnell, wie du blinzelst. Keine spürbare Verzögerung, keine Gedenksekunde, selbst bei schnellen Bildwechseln auf dem Monitor. Die Effekte laufen weich, alles wirkt synchron. Der Showstopper: Wenn’s mal laggt, dann liegt’s meistens an der App oder am PC, nicht an den Bars selbst.
Wer auf schnelle, bunte Lichtwechsel steht, kommt hier voll auf seine Kosten.
Wer ruhige Abende mag… sollte die Dinger vielleicht auf „Warmweiß“ stellen und hoffen, dass die Nachbarn nicht an der Tür klingeln.
Alexa & Smart Home: Fluchen oder Funkeln?
Alexa wohnt bei mir quasi im Flur, hört viel zu oft mit und versteht mich gefühlt immer dann nicht, wenn ich es eilig habe. Natürlich will ich meine Lampen per Sprache steuern – und tatsächlich, die Govee Gaming Light Bars Pro machen das ziemlich unkompliziert. Einmal den Govee-Skill in der Alexa-App aktiviert, Konto verknüpft, kurz gewartet, und schon tauchen die Light Bars als neues Gerät in meiner Liste auf. Ab da reicht ein simples „Alexa, schalte die Gaming Light Bars Pro ein“ – und es wird bunt. Nicht immer sofort, versteht sich. Eine bis zwei Sekunden Verzögerung sind Standard, manchmal auch drei, wenn das WLAN wieder in der Ecke schmollt. Aber das kennt man ja.
Besonders wichtig ist aber, wie man die Geräte benennt. Wer seine Light Bars „Licht“ nennt und daneben noch zwanzig andere smarte Leuchten im System hat, wundert sich schnell, warum plötzlich im Badezimmer die Deckenbeleuchtung loslegt, während man eigentlich nur die Gaming-Ecke erleuchten wollte. Ich spreche aus Erfahrung: Eindeutige, kurze Namen retten im Alltag Nerven und verhindern diesen Moment, in dem man Alexa mit den Worten „Du bist doch auch nur Deko“ ins Timeout schicken will.
Praktisch ist, dass sich die Light Bars problemlos in Routinen einbinden lassen. Ein Befehl, und mit dem Start der Konsole geht automatisch das Lichtspektakel los. Das Setup wirkte im Test erstaunlich stabil, auch nach mehreren Tagen waren die Bars immer ansprechbar und die Sprachsteuerung hat verlässlich reagiert. Wirklich magisch ist die Geschwindigkeit trotzdem nicht, aber im Alltag reicht es völlig, um den Gaming-Modus mit Stil zu starten.
Auf dem Datenblatt verspricht Govee inzwischen auch Matter-Support. Die Zukunft, in der endlich alles mit allem spricht, rückt also in Reichweite. Ich konnte dieses Feature allerdings nicht testen – auf meinen Geräten war Matter (Stand Mai 2025) noch nicht freigeschaltet oder eben noch im Beta-Status. Für Alexa reicht’s, für die ganz große Smart-Home-Utopie müssen wir wohl noch etwas Geduld mitbringen. Aber mal ehrlich: Wenn die Sprachsteuerung so funktioniert wie hier, vermisst man den ganz großen Smart-Home-Zauber im Alltag eigentlich kaum.
Was mich allerdings wirklich stört: Die Light Bars lassen sich nicht in mein bestehendes Philips-Hue-System integrieren. Ich hätte sie gerne mit den im Haus vorhandenen Hue-Lichtschaltern ein- und ausgeschaltet, anstatt ständig mit Alexa zu sprechen. Doch das ist leider nicht möglich.
Govee App: Klick, Wisch, Frust?(mit Desktop-App & iCUE)

Die Light Bars stehen bei mir seitlich am Monitor, und damit ist die Sache klar: Ich will, dass sie nicht einfach nur irgendwas machen, sondern exakt das, was am Bildschirm abgeht. Die Steuerung über die Govee Home App auf dem Handy ist Pflicht – ohne geht nichts, egal wie retro du dich fühlst. Aber im Alltag landet man schnell bei der Govee Desktop App für Windows, einfach weil sie die einzig sinnvolle Schnittstelle für echten „Ambilight“-Effekt am PC ist.

Das Prinzip klingt simpel: Desktop App starten, Gerät ins WLAN, Account anlegen, die Light Bars erscheinen in der Liste. Dann gibt’s im Prinzip den DreamView-Modus, bei dem die App die Farben vom Monitor abgreift und live auf die Light Bars schickt. Ob Video, Game oder ganz profaner Desktop – die Software erkennt die Farben, die Light Bars spiegeln das Spektakel seitlich an die Wand.
Und ja, du kannst in der Desktop App wählen, ob der komplette Bildschirm, nur ein bestimmtes Fenster oder ein Teilbereich analysiert werden soll. Gerade bei mehreren Monitoren oder wenn Discord links und das eigentliche Game rechts laufen, ist das Gold wert – sonst hast du plötzlich Chat-Lila statt Action-Blau.
Was mich aber an der Bedienung der Govee Gaming Light Bars Pro nervt: Die Integration mit Corsair iCUE Link, wie sie bei einigen Govee-Vorgängern noch scheinbar ging, fehlt hier. Da hätte ich wirklich mehr erwartet, gerade wenn das restliche Setup schon auf iCUE getrimmt ist. Ich meine, das würde wie Arsch auf Eimer passen.
Klar, Razer Chroma wird weiter unterstützt, aber das ist nur die halbe Miete. Die Effekte und Szenen in der Desktop App heißen dann auch wirklich so: „Rainbow“, „Aurora“, „Meteor“ oder „Stack“ – klingt alles wie Mario Kart, sieht aber meist tatsächlich ganz cool aus.
Ehrlicherweise: Die App ist nicht schön, aber sie macht, was sie soll. Das Umschalten der Modi klappt zuverlässig, Screen Sync funktioniert meistens sauber, nur bei schnellen Farbwechseln merkt man manchmal die WLAN-Latenz. Firmware-Updates gehen direkt in der App – aber wehe, es klemmt, dann hilft nur ein kompletter Neustart. Automatisierungen oder Timer wie in der Mobile-App? Suchst du hier vergeblich, und das nervt auf Dauer.
Am Ende bleibt: Für mich als PC-Gamer sind die Light Bars an der Seite nur dann sinnvoll, wenn ich sie direkt vom Desktop aus steuern kann – und da ist Govee mit der Windows-App schon ziemlich weit. Die fehlende iCUE-Link-Integration bleibt aber ein echtes Manko für alle, die nicht nur in der Govee-Blase leben.
Fazit: Deko oder Pflicht fürs Setup?
Nach ein paar Tagen mit den Govee Gaming Light Bars Pro frage ich mich: Braucht man das? Und wie bei fast jedem RGB-Gadget lautet die Antwort: Kommt drauf an, wie viel Licht und Spielerei du wirklich im Alltag willst.
Was Govee hier abliefert, ist technisch ziemlich solide. Die Verarbeitung stimmt, das Licht ist kräftig, und die Reaktionszeit beim Sync kann sich wirklich sehen lassen. Alexa-Anbindung? Funktioniert. Die Montage? Für diese Produktkategorie ungewöhnlich angenehm. Und ehrlich: Wer einmal abends sein Setup mit einer synchronisierten Lichtorgel anguckt, ertappt sich schnell dabei, wie man „nur mal kurz“ die Farben durchklickt – und dann eine halbe Stunde später immer noch fasziniert an den Effekten rumspielt.
Aber es gibt auch Schattenseiten, im wahrsten Sinne: Die App ist mächtig, aber manchmal eher Abenteuerurlaub als Bedienkomfort. Mit Philips Hue ist nichts zu holen – wer auf die nahtlose Integration in bestehende Hue-Setups hofft, wird enttäuscht. Auch iCUE-Link von Corsair? Geht an diesen Light Bars vorbei. Wer auf universelle Kompatibilität und totale Ordnung steht, muss um Govee einen Bogen machen.
Und ganz ehrlich: Die Zeit, in der jedes Gaming-Setup wie ein Ufo landen musste, ist irgendwie vorbei. Viele werden die Lichtbars eher als cooles Deko-Gadget wahrnehmen und nicht als Pflichtbaustein.
Trotzdem: Wer Bock auf RGB hat, experimentierfreudig ist und Spaß daran findet, sein Zimmer per App, Alexa oder mit viel Bastelwut zu beleuchten, bekommt für den Preis ein ziemlich rundes Paket. Es ist kein Must-Have – aber definitiv ein Nice-to-Have, mit dem man auch nach Feierabend noch ein bisschen spielen kann.
FAQ: Govee Gaming Light Bars Pro – Was du wirklich wissen willst
Sind die Govee Gaming Light Bars Pro mit Philips Hue kompatibel?
Leider nein. Du kannst die Light Bars nicht ins Hue-Universum holen und auch nicht einfach mit deinen alten Hue-Schaltern steuern. Govee will lieber sein eigenes Süppchen kochen – bleibt also bei App und Alexa.
Kann ich die Light Bars per iCUE von Corsair steuern?
Kurz und schmerzlos: Nein, mit iCUE-Link geht hier nichts. Auch wenn es von Govee ein paar Produkte gibt, die mit Corsair zusammenarbeiten – die Gaming Light Bars Pro gehören nicht dazu. Wieder ein Traum geplatzt.
Unterstützen die Govee Gaming Light Bars Pro Matter?
Govee verspricht Matter-Support, aber Stand meines Tests war das Ganze noch Zukunftsmusik oder Beta. Heißt: Wer auf echte Geräte-Zentralisierung hofft, braucht Geduld – oder viel Optimismus bei Firmware-Updates.
Lassen sich die Govee Gaming Light Bars Pro mit Razer Chroma verbinden?
Ja, das klappt. Über die Govee Desktop App lassen sich die Light Bars tatsächlich mit Razer Chroma synchronisieren. Wer also schon Razer-Equipment am Start hat, kann sein Zimmer endgültig in einen Farbschock verwandeln.
Wie läuft die Bildschirm-Synchronisation?
Geht – aber nur am Windows-PC. Mit der Govee Desktop App blitzen die Bars passend zum Bildschirminhalt, ob Game oder Video. Am Mac oder direkt am TV bleibt das leider Wunschdenken.
Muss ich für die Nutzung zwingend die App installieren?
Ja. Ohne Govee Home App läuft hier gar nichts. Accountpflicht inklusive. Wer keine Lust auf noch einen Cloud-Service hat, wird’s nicht lieben, aber immerhin ist die Bedienung halbwegs schnell erledigt.
Kann ich die Light Bars auch einfach an- und ausschalten, ohne Sprachassistent oder App?
Geht, aber eher klassisch: Über den kleinen Steuerkasten am Kabel. Ist zwar nicht smart, aber immerhin idiotensicher.